

Lensahn. Emotionale Stille in der St. Katharinen Kirche zu
Lensahn. Der Organist spielt sanfte Töne. Auf den Bänken sitzen junge Menschen
in Uniform. Es sind Soldaten der 3. Kompanie vom Aufklärungsbataillon 6
„Holstein“ aus Eutin. Rund 60 Soldaten der Patenkompanie der Gemeinde Lensahn
stehen kurz vor einem Auslandseinsatz. 20 bis 25 Soldaten verlegen Anfang Januar
in den Kosovo, der andere Teil bereitet sich derzeit im Rahmen der Ausbildung
gezielt darauf vor, weltweit einsatzfähig zu sein.
Zum Gottesdienst versammelten sich auch eine Vielzahl von Lensahner Bürgern
in der Kirche, um den Soldaten alles Gute auf ihrem Weg zu wünschen. „Auf die
Soldaten wartet eine nicht gerade angenehme Zeit. Alle reden vom Frieden, die
Realität sieht jedoch vielerorts anders aus. Wir wünschen Ihnen eine glückliche
Heimkehr“, sagte Bürgervorsteher Wolfgang Schüller.
Auch Pastor Kai Sagawe wünschte Kraft und Zuversicht für den bevorstehenden
Auftrag und die Sicherung des Friedens. Er sagte weiterhin, dass die Soldaten
zwar auf verschiedene Einsatzszenarien vorbereitet seien, doch es brauche nicht
nur das eigene Handeln an, denn es gäbe mit Gott noch jemanden, der einem diene,
an dem man sich festhalten könne. „Der Engel soll Sie behüten und ein sichtbares
Zeichen sein, dass Gott Ihnen dienen und beistehen möchte. Ich wünsche, dass
Gott Ihnen Vertrauen gibt“, so Kai Sagawe.
„Gerade vor einem Auslandseinsatz sind es Veranstaltungen wie dieser
Gottesdienst, aus denen wir Kraft und Ausdauer schöpfen“, erklärte Kompaniechef
Hauptmann Nadir Attar, der der Gemeinde Lensahn für die stete Unterstützung
dankte. „Die Partnerschaft ist fantastisch, intensiv und beispielhaft“, so Nadir
Attar und zitierte den deutschen Schriftsteller Ernst Wiechert (1831 - 1902):
„In der Fremde erfährt man, was die Heimat wert ist, und liebt sie dann um so
mehr.“
Im Gespräch mit dem reporter erläuterte Nadir Attar, was die Soldaten im
Kosovo erwartet und was dort ihre Aufgabe sein wird. Die Betreibung von
Aufklärung habe dabei oberste Priorität. Ziel sei es, ein Lagebild für die
übergeordnete Führung zu erzeugen. Zur aktuellen Lage erklärte Nadir Attar: „Im
Kosovo ist es grundsätzlich ruhig. Wir werden dort als ein neutraler Garant für
Stabilität akzeptiert.“ (mg)