

Neustadt/Samos. Seit nunmehr zwei Monaten sind Einsatzkräfte
der Bundespolizeiinspektion See Neustadt in Holstein auf der griechischen Insel
Samos im Einsatz, um die griechische Küstenwache bei der Wahrnehmung ihrer
Aufgaben zu unterstützen.
In den ersten Einsatzwochen in der Ägäis sahen sich die Polizeibeamten der
Bundespolizei häufig Menschen gegenüber, die völlig entkräftet und unterkühlt
aus dem Meer gerettet wurden. Darunter natürlich auch eine große Zahl an
Kindern, die zum Teil sehr verängstigt waren. Um diesen Kindern ein klein wenig
Trost zu spenden, wurde durch die Heimatdienststelle der Aufruf „Kuscheltiere“
gestartet. Mitarbeiter und Freunde der Bundespolizei See spendeten Kuscheltiere,
die zu Hause ein verstaubtes Dasein fristeten, um den geretteten Kindern einen
klein wenig Trost und Geborgenheit vermitteln zu können. Viele dieser kleinen
Plüschtiere wurden von den Kindern ins Herz geschlossen und begleiten diese nun
auf dem Weg, der noch vor ihnen liegt.
Aufgrund der aktuellen politischen Entscheidungen sind die Zahlen der
Flüchtlinge rückläufig. So überlegten sich die Besatzungsangehörigen der
Kontroll- und Streifenboote, dass die gesammelten Kuscheltiere sicherlich auch
einheimischen Kindern eine Freude bereiten würden. So wurde der Kontakt zu einer
Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder auf Samos hergestellt. Die
Lehrkräfte der Schule empfingen den derzeitigen Kontingentsleiter PHK Michael
Moll und seine Mitarbeiter sehr herzlich. Bei einem Rundgang durch die Schule
erläuterten sie ihre Arbeit mit den Kindern und bedankten sich mit einer kleinen
musikalischen Darbietung sehr herzlich für die mitgebrachten Kuscheltiere.
Des Weiteren überreichten die deutschen Polizisten einen Karton mit
Plüschtieren an eine orthodoxe Kirche im Süden der Insel. Auch hier war die
Freude über die Kuscheltiere groß. Bei einem Rundgang durch die Kapelle, in der
nach Aussage des Priesters seinerzeit Pythagoras gelebt haben soll, erläuterte
der Gemeindepriester, dass er die Stofftiere an bedürftige Kinder innerhalb
seiner Gemeinde verteilen wird.
„Insgesamt bestärkt uns diese Aktion darin, dass wir von der griechischen
Bevölkerung sehr positiv wahrgenommen werden“, erläutert Moll abschließend. „Wir
werden hier nicht als Fremde angesehen, sondern als Helfer Griechenlands im
Kampf gegen Schmuggel und Menschenschleusung!“ (red)