Simon Krüger

Erstes eigenes Auto - die wichtigsten Tipps

Sobald die Führerscheinprüfung erfolgreich bestanden ist und man den Führerschein stolz in den Händen hält, stellt sich direkt die nächste Frage: Welches eigene Auto darf es sein? Bei der Auswahl sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen. Unter anderem stellt sich die Frage, ob ein Gebraucht- oder einen Neuwagen angeschafft werden soll. Aber noch viele weitere Kriterien sollten Fahranfänger berücksichtigen, wenn sie sich ihren ersten eigenen Wagen zulegen wollen. Welche das sind und welche Rolle sie bei der Auswahl spielen, erläutert dieser Artikel.
 
Gebraucht- oder Neuwagen?
Grundsätzlich sollte zunächst die Frage geklärt werden, ob ein Gebraucht- oder ein Neuwagen angeschafft werden soll. Ein Gebrauchtwagen bietet den Vorteil, dass die Anschaffungskosten deutlich niedriger sind. Hinzu kommt, dass meist schon die ersten Gebrauchsspuren und Kratzer vorliegen. Sollten Fahranfänger also einmal ungeschickt Ausparken, was gerade in einem Parkhaus leicht einmal passiert, oder in einen Unfall verwickelt werden, ist dies nicht so unangenehm wie bei einem Neuwagen. Allerdings gibt es bei Gebrauchtwagen häufig keine Garantieleistung und es kann immer passieren, dass eine Komponente ausfällt und ausgetauscht werden muss. Außerdem kann es durch Gebrauchsspuren wie Kratzer zu größeren Rostschäden kommen. Deswegen sollte auch bei einem Gebrauchtwagen auf Qualität gesetzt werden.
 
Neuwagen sind in der Anschaffung etwas teurer, bringen dafür zahlreiche Vorteile mit sich. In der Regel arbeiten sie mit modernen Motoren, wodurch der Kraftstoffverbrauch spürbar sinkt. Außerdem arbeiten sie mit der modernsten Sicherheitstechnik, was gerade Fahranfängern zugutekommen kann. Hinzu kommt, dass die Kfz-Steuer meist niedriger ausfällt und dass es später deutlich einfacher sein wird, den Wagen zu verkaufen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass bei einem Neuwagenkauf mit einem erheblichen Wertverlust zu rechnen ist. Zudem verfügen solche Fahrzeuge meist über viele Funktionen und Extras, die gerade für Fahranfänger eher überfordernd als hilfreich sind.
 
Wichtige Auswahlkriterien für das erste eigene Auto
Vor der Auswahl des ersten eigenen Autos sollten verschiedene Fragen geklärt werden. So haben Fahranfänger beispielsweise die Wahl zwischen einer Automatikschaltung und einer Gangschaltung. Wer einen Führerschein gemacht hat, der zur Nutzung von Fahrzeugen mit Gangschaltung berechtigt, sollte diesen nutzen. So bleiben die Fahranfänger in Übung und werden auch in späteren Jahren problemlos mit einem Schaltwagen fahren können. Ein Automatikwagen ist hingegen vor allem im Stadtverkehr praktisch, da das regelmäßige Schalten wegfällt.
 
Entsprechend ist zu überlegen, für welche Zwecke das Fahrzeug geeignet sein soll. Wird damit vor allem in der Stadt oder auf dem Land gefahren? Werden kurze Distanzen zurückgelegt oder soll es auch für lange Fahrten in den Urlaub zum Einsatz kommen? Wird es nur für die Fahranfänger benötigt oder sollen auch andere Person darin mitfahren können? Dient es einzig der Personenbeförderung oder sollen auch viele Utensilien damit transportiert werden können? Abhängig von den Antworten auf diese Fragen ergibt sich, ob ein großes oder kleines Auto, ein Familienfahrzeug oder ein Kleinwagen oder ein sportliches oder ein auf Sicherheitsfunktionen bedachtes Modell das richtige ist.
 
Das Wunschkennzeichen sichern
Für viele Fahranfänger ist es wichtig, dass ihr erstes eigenes Fahrzeug mit ihrem Wunschkennzeichen versehen ist. So können sie direkt eine Bindung zu dem Auto aufbauen und es repräsentiert sie und ihre Persönlichkeit bei Fahrten im Alltag. Es besteht die Möglichkeit, ein bestimmtes Kennzeichen bei der Zulassungsstelle zu reservieren, damit es nicht an jemand anderes vergeben wird, der ebenfalls eine Fahrzeuganmeldung vornimmt. Eine solche Reservierung ist allerdings mit gewissen Kosten verbunden, die Fahranfänger im Blick haben sollten. Im Online-Bereich gibt es zudem verschiedene Konfiguratoren, die dabei helfen, Alternativkennzeichen zu finden, wenn das eigene Wunschkennzeichen bereits vergeben sein sollte.
 
Eine günstige Versicherung finden
Jeder Halter eines Fahrzeugs ist gesetzlich dazu verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Diese deckt alle grundlegenden Schäden ab, die bei einer üblichen Nutzung eines Fahrzeugs auftreten können. Zudem können zusätzlich eine Teilkasko- oder eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen werden. Diese bieten zusätzlichen Schutz vor bestimmten Schäden und können von den Versicherungsnehmern individuell zusammengestellt werden. Wichtig ist es, einen genauen Anbietervergleich durchzuführen, da sich die Konditionen und Leistungen der einzelnen Versicherer teilweise erheblich unterscheiden.
 
Eine Teilkaskoversicherung deckt beispielsweise Marderschäden oder Beschädigungen durch Vandalismus ab. Die Versicherungsnehmer erhalten im Schadensfall einen Geldbetrag, der sich am jeweiligen Zeitwert des Fahrzeugs orientiert. Deswegen ist eine Teilkaskoversicherung nur dann sinnvoll, wenn das Auto nicht schon zu alt ist oder zu viel an Wert verloren hat. Eine Vollkaskoversicherung eignet sich vor allem für Fahrzeuge, die jünger als 7 Jahre sind. Durch diese Versicherung sind auch Schäden abgedeckt, die die Fahranfänger selbst verursachen. Für ältere Fahrzeuge lohnt sich eine solche Versicherung meist nicht, da die Versicherungsbeiträge recht hoch sind.
 
Die Finanzierung des Fahrzeugs
Bei einem Autokauf fallen erhebliche Kosten an. Das gilt unabhängig davon, ob ein Gebrauchtwagen oder ein Neuwagen angeschafft werden soll. Bei einem Gebrauchtwagen muss ungefähr mit Kosten in Höhe von 5.000 € gerechnet werden. Neuwagen sind entsprechend teurer. Viele Fahranfänger haben nicht das nötige Eigenkapital zur Verfügung, um sich ein Auto kaufen zu können. Deswegen lohnt es sich meist, eine Autofinanzierung in Anspruch zu nehmen. Wie bei den Versicherern ist es auch bei den Finanzierern wichtig, einen umfassenden Anbietervergleich durchzuführen. Nur so lassen sich Angebote mit wirklich günstigen Konditionen finden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Kosten der Finanzierung sinken, wenn bestimmte Sicherheiten vorliegen oder ein regelmäßiges Einkommen erzielt wird. So haben die Finanzinstitute und Banken ein geringeres Ausfallrisiko bei den Krediten, was sie mit günstigen Konditionen belohnen.
 
Die Anmeldung des Autos
Sobald das erste eigene Auto angeschafft wurde, muss die Anmeldung erfolgen. Diese ist erst möglich, sobald eine Kfz-Versicherung eine sogenannte Deckungszusage erteilt hat. Mit dieser ist es dann möglich, bei einer Kfz-Zulassungsstelle die Anmeldung vorzunehmen. Hierbei muss mit Kosten von bis zu 100 € gerechnet werden. Um die Anmeldung vornehmen zu können, sind verschiedene Dokumente notwendig. Hierzu gehören der Personalausweis und die elektronische Deckungszusage. Bei gebrauchten Fahrzeugen genügt die Zulassungsbescheinigung Teil 1, bei Neufahrzeugen muss zusätzlich die Zulassungsbescheinigung Teil 2 vorliegen. Eine Einzugsermächtigung vom Finanzamt für die Kfz-Steuer ist ebenso erforderlich wie der Prüfbericht der letzten Hauptuntersuchung bei Gebrauchtwagen. Wenn alle notwendigen Dokumente vorliegen, ist die Anmeldung meist nach spätestens zwei Wochen abgeschlossen.
 
Fixkosten und variable Kosten berücksichtigen
Ein eigenes Fahrzeug bringt jede Menge Freiheiten und Spaß, ist jedoch auch mit einer Vielzahl von Kosten verbunden. Die teils hohen Anschaffungskosten sind hierbei ein wichtiger, längst aber nicht der einzige Faktor. Fahranfänger sollten sich vor allem mit den Fixkosten und variablen Kosten beschäftigen, die mit einem eigenen Auto einhergehen. Zu den Fixkosten zählen beispielsweise die Kfz-Haftpflichtversicherung und die Kfz-Steuer, aber auch die Gebühren für den TÜV und die Abgasuntersuchung. Die entsprechenden Gebühren werden monatlich, vierteljährlich oder jährlich eingezogen und sind immer gleich hoch. Die Fahranfänger können in Bezug auf die Fixkosten somit konstant planen und wissen genau, wie viel Geld sie benötigen.
 
Das sieht bei den variablen Kosten anders aus. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie unerwartet auftreten oder in ihrer Höhe schwanken. Wenn beispielsweise Reparaturen notwendig oder Ersatzteile benötigt werden, kündigt sich dies nur selten im Vorfeld an. Entsprechend muss für solche Notfälle Geld zur Verfügung stehen. Außerdem fallen für Reifenwechsel, die beispielsweise vom Wechsel von Sommer auf Winterreifen notwendig werden, Kosten an. Die Benzinkosten gehören ebenfalls zu den variablen Kosten, da sie davon abhängen, wie viel, wie häufig und wie schnell gefahren wird.


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