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Exotische Zeckenart in Deutschland: Die Hyalomma Zecke 

Während im Sommer die grünen Wälder und Wiesen zu Spaziergängen in der Natur einladen, lauern im Gras kleine aber gefährliche Blutsauger: Zecken. Inzwischen treten neben den heimischen Zecken auch immer häufiger tropische Arten wie die Hyalomma Zecke auf. Diese sind viel größer als die Zeckenarten, die sonst in Deutschland leben und können neue Infektionskrankheiten übertragen. Was Sie über tropische Zecken und ihre Gefahren wissen sollten und wie Sie sich am besten vor ihnen schützen, erfahren Sie hier.
 
Infektionskrankheiten und Folgen von Zeckenbissen
Heimische Zeckenarten in Deutschland können durch ihren Stich Infektionskrankheiten übertragen, die oftmals schwere Folgen für Gelenke, Nerven und Gehirn haben. Hierzu zählt beispielsweise die Borreliose. Sie führt unter anderem zu Hautrötung (die typische Wanderröte), Gelenkentzündung, Gliederschmerzen, Fieber, Kopf- und Nervenschmerzen.
Eine weitere Erkrankung ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), bei der grippeähnliche Symptome wie Fieber und Schwindelgefühl auftreten. In besonders schlimmen Fällen entzünden sich sogar die Hirnhäute oder das Gehirn.
Seltener übertragen Zecken auch Babesiose. Bei dieser malariaähnlichen Erkrankung leiden die Patienten unter Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Übelkeit.
Die tropische Hyalomma Zecke bringt neue, gefährliche Infektionskrankheiten wie das Zeckenfleckfieber und das Krim-Kongo-Fieber mit sich. Das Zeckenfleckfieber wird durch Bakterien der Gattung Rickettsia übertragen und zeigt sich durch Entzündungen der Gefäße und der Lymphknoten. Gelegentlich kann das Fleckfieber auch zu einer Gehirnhautentzündung und schweren Hautschädigungen mit Nekrosen (Absterben der Hautzellen) führen. Die ersten Anzeichen der Erkrankung sind beispielsweise Fieber, Kopfschmerzen, Husten und Übelkeit.
Das Krim-Kongo-Fieber wird dagegen von Viren ausgelöst, die beim Zeckenbiss übertragen werden. Typisch für die Erkrankung sind Schwellungen sowie Rötungen im Gesicht. Außerdem Bindehaut- und Rachenrötung und Blutungen der Haut, Schleimhäute und inneren Organe. Die schweren Krankheitssymptome können zu einem Kreislaufkollaps führen und in einigen Fällen tödlich sein.
 
Tropische Zecken und Zeckenarten in Deutschland
Bisher sind in Deutschland vor allem kleinere Zeckenarten heimisch, die sich meist in Wiesen und Wäldern aufhalten. Hierzu zählen der Gemeine Holzbock, die Auwaldzecke, die braune Hundezecke und die Schafzecke. Während der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke bevorzugt in Wäldern leben, kann die braune Hundezecke sogar in den Innenräumen eines Hauses überleben. Die Schafzecke hält sich dagegen vorwiegend in der Nähe von Weiden und Wiesen auf.
Durch die sommerliche, trockene Hitzewelle hat sich nun aber eine neue Zeckenart aus den Tropen in Deutschland ausgebreitet: Die Hyalomma Zecke. Diese wird von Urlaubern und Zugvögeln aus tropischen Ländern mitgebracht und kann dank der diesjährigen, ungewöhnlich heißen Temperaturen auch hierzulande überleben. Diese tropischen Zecken sind deutlich größer als heimische Zecken und können andere, sehr gefährliche Krankheiten wie das Zeckenfleckfieber und das Krim-Kongo-Fieber übertragen. Auch das Jagdverhalten der Hyalomma Zecke ist anders. Während heimische Zecken von den Wirten beim Vorübergehen aus dem Gras aufgenommen werden, geht die tropische Hyalomma Zecke selbst auf die Jagd und kann ihre Opfer bis zu über 100 Meter weit verfolgen.
 
Das hilft gegen Zecken
Gegen die meisten Erkrankungen durch Zeckenbisse gibt es keine spezielle medikamentöse Therapie. Häufig werden Antibiotika verschrieben. Diese können die übertragene Krankheit jedoch nicht in allen Fällen heilen. Eine wirksame Impfung gibt es bisher nur gegen FSME. Der beste Schutz vor Erkrankungen ist also das Vermeiden eines Zeckenstiches. Dabei hilft lange Kleidung beim Spaziergang in der Natur und ein wirksames Repellent, also ein Abwehrspray, das Zecken von Haut und Kleidung fernhält. Geeignete Repellents gibt es in jeder Apotheke zu kaufen.


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