Alexander Baltz

Gemeindevertretung Dahme stritt über Ortsentwicklungskonzept

Dahme. Trotz Rekordhitze herrschte großer Andrang bei der Sitzung der Gemeindevertretung am vergangenen Mittwochabend im Gemeindehaus. Im Mittelpunkt stand dabei das Ortsentwicklungskonzept (OEK) und der Antrag der DWG-Fraktion, ausgewählte Schlüsselprojekte endlich anzuschieben. „In den letzten 10 Jahren haben wir in der Gemeinde nicht viel gemacht und das OEK ist ein Wegweiser in die Zukunft“, begründete Fraktionsvorsitzender Dr. Jürgen Möller den Antrag. Gerade durch die ausgezeichnete Finanzlage der Gemeinde sei nun Handeln gefordert. Angegangen werden müssten zunächst unter anderem die Verlegung von Bauhof und Feuerwehr, die Modernisierung vom Haus des Gastes und vom „StrandSpa“, der Bürgersolarpark, eine öffentliche Ladestruktur sowie die Errichtung eines Multifunktionsgebäudes und einer neuen Seebrücke. Hinzugezogen werden soll zudem ein externer Moderator als neutrale und vermittelnde Person. All das sei nötig, um langfristg die Attraktivität Dahmes zu steigern, erläuterte Sven Rohr.

 

 

Die anderen Fraktionen sahen zwar ebenfalls eine Notwendigkeit darin, Projekte anzugehen, sprachen sich aber gegen eine Priorisierung einzelner Projekte aus. Gerade in Sachen Bauhof und Feuerwehr sei man sich in allen Fraktionen einig, wie Harald Behrens (FD) feststellte. Nach langer Diskussion einigte man sich mit knapper Mehrheit von 6 zu 5 Stimmen darauf, alle Projekte gleichwertig zu betrachten, aber externe Hilfe bei der Priorisierung zuzulassen.

 

 

Jede Menge Diskussionsbedarf herrschte auch beim Sachstandsbericht zum Radweg von Dahme nach Kellenhusen. Hintergrund ist die zum 4. Mai erfolgte Entwidmung des Regionaldeiches durch das Land. Dadurch ist dieser nun kein Deich mehr, sondern nur noch ein Damm, auf dem ein Rad- und Wanderweg verläuft, für den Dahme und Kellenhusen die Verkehrssicherheit übernommen haben. Bürgermeister Dieter Knoll setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Kellenhusen: „Wir wollen für unsere beiden Gemeinden nachhaltig wirken, denken und handeln deshalb gemeinsam und wollen möglichen Fördergebern vermitteln, dass hier etwas ganz Besonderes entsteht“, verdeutlichte der Bürgermeister. Gemeint ist damit neben der Erhaltung des Weges auf dem Deich auch die Schaffung von Ausweichwegen, wenn Teile des Deiches einmal wegbrechen und nicht repariert werden können. Kellenhusens Bürgermeisterin Nicole Kohlert und ihr Touristikleiter Raymond Kiesbye präsentierten einen möglichen Verlauf des Weges abseits des Deiches. Bereits vorhandene Wege sollen dafür fitgemacht und beschildert werden. Das Büro „Lebensraum Zukunft“ aus Kiel wird dafür für eine Machbarkeitsstudie samt Kostenschätzung erarbeiten. Tanja Bednarzik (CDU) plädierte dafür, finanziell lieber alles daran zu setzen, den Weg auf dem Deich zu erhalten.

 

 

In Sachen Baugebiet Südliches Kampland bekräftigte Bürgermeister Dieter Knoll noch einmal die Wichtigkeit, Wohnraum für junge Familien zu schaffen. In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 2. Juni wurde letztmalig abschließend über die Festlegung von Planinhalten beraten. Nach der zu erwartenden Stellungnahme des Kreises soll der Bebauungsplan bald rechtskräftig werden - nach Möglichkeit sollen im Herbst/Winter die Ausschreibungen erfolgen und im Frühjahr 2023 Baustart sein.

 

 

Was die Mobilfunkversorgung in der Gemeinde angeht, gab der Bürgermeister einen kurzen Sachstandsbericht ab. Demnach existieren vor allem im Norden von Dahme auf Höhe der Campingplätze Funklöcher aller Anbieter. Der Plan sei, diese zu schließen und dafür einen 40 Meter hohen Stahlgittermast am Standort der gemeindeeigenen Wiesen am Grube-Dahme-Graben (Verlängerung Brookweg) zu erreichten, da durch die kurze Distanz auch die Campingplätze ausreichend versorgt werden können. Knoll habe die Hoffnung, die Pläne in zwei Jahren umsetzen zu können.

 

 

Positiver Jahresabschluss: Die finanzielle Situation der Gemeinde für das Haushaltsjahr 2021 stellt sich mit Erträgen von 2,8 Millionen Euro und einem Jahresüberschuss von 677.000 Euro, die den Rücklagen zugeführt werden, positiv dar. (ab)


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