

Grömitz. Gegen den geplanten Verkauf der gemeindeeigenen Grundstücke und im Bau befindlichen Wohnungen wurde Bürgermeister Mark Burmeister offiziell über ein Bürgerbegehren informiert. Hintergrund: Die Gemeinde Grömitz hat 18 Wohnungen in der Mühlenstraße auf eigenem Grund gebaut, um günstigen Wohnraum für Grömitzer zu schaffen. Dieses Vorhaben wurde in der letzten Legislaturperiode von allen Fraktionen (CDU, FDP, FWV und SPD) gemeinsam beschlossen.
Nachdem sich bei der letzten Kommunalwahl die Mehrheitsverhältnisse geändert hatten (CDU und FDP haben die Mehrheit), hat die Gemeindevertretung auf Antrag der CDU und mit den Stimmen der FDP den Bürgermeister beauftragt, mit zwei Investoren Verträge auszuarbeiten, um Grundstücke und Gebäude zu veräußern (der reporter berichtete). Beide Investoren wollen die im Bau befindlichen zwei Häuser abkaufen und maximal weitere 60 Wohnungen bauen.
Dagegen laufen allerdings einige Einwohner Sturm und haben deshalb ein Bürgerbegehren gestartet. Die Mitglieder (unter ihnen auch Gemeindevertreter Sebastian Rieke, FWV) fordern, dass die Gemeinde die Wohnungen und Grundstücke nicht verkaufen und stattdessen selber weitere 60 Wohnungen mit einer Maximalmiete von 8,50 Euro pro Quadratmeter bauen soll. „Ein Projekt, welches sich aufgrund der günstigen Zinsen und Fördermöglichkeiten durchaus für die Gemeinde rechnet“, so die Initiatoren. Ihr Argument: In Grömitz würden bezahlbare Wohnungen dringend benötigt, die sich Angestellte aus Gastronomie, Handwerk, Einzelhandel, Pflege leisten können.
CDU und FDP wollen das auch - sehen aber die Gemeinde allein finanziell nicht in der Lage, das zu stemmen. Sie halten einen Verkauf der Wohnungen an einen starken Investor für sinnvoller und teilen nicht die Angst von FWV und SPD, dass steigende Mieten und eine mögliche zeitliche Begrenzung der Zweckbindung der Wohnungen als Sozialwohnungen nach dem Verkauf auf Grömitz zukommen.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens warten nun auf die vorgeschriebene Kostenschätzung der Grömitzer Verwaltung. Sobald diese vorliegt, sollen Listen veröffentlicht und das Unterschriftensammeln begonnen werden, damit das Bürgerbegehren zu einem Bürgerentscheid führt.
Interessierte Einwohner können sich im Internet auf www.buergerbegehren-groemitz.de informieren. (ab/red)