

Der Oktober schreitet mit großen Schritten voran. In den Supermarktregalen sind die Ausläufer zwischen Spekulatius und Printen schon seit Wochen unübersehbar, der Kartenvorverkauf für das Adventskonzert der Ostseekrabben hat auch schon begonnen. Weihnachten ist nicht mehr weit. Doch warum sollte man sich dieses Jahr immer nur auf andere Weihnachtsmärkte begeben und fremde Spendendosen füllen, wenn man die Sache selbst in die Hand nehmen kann? Wie es geht, zeigt der folgende Artikel.
1. Der Grundgedanke: Zurück zu den Wurzeln
Warum sollte man einen eigenen Weihnachtsmarkt abhalten? Ganz einfach: So schön die großen Märkte auch sind, sie sind in den allermeisten Fällen recht kommerzialisiert und weitläufig, oft auch überfüllt und manchmal auch nicht wirklich weihnachtlich. Der eigene Mini-Weihnachtsmarkt verfolgt dagegen mehrere "Stoßrichtungen":
Letzten Endes geht es dabei darum, eine gemütliche weihnachtliche Feier im privaten Rahmen aufzuziehen, die alles hat, was ein guter großer Weihnachtsmarkt haben sollte, aber ohne die Nachteile dieser Größe.
2. Der Platz
Weihnachtsmärkte sind immer Outdoor-Veranstaltungen. Damit sie aber privat sind, müssen sie ebenso auf Privatgelände stattfinden. Hof bzw. Einfahrt sind perfekt. Alternativ tun es auch große Terrassen oder Garagen. Eigentümer haben es einfach, Mieter sollten in jedem Fall den Hauseigentümer fragen und dabei vor allem auf den gemeinnützigen Charakter der Veranstaltung eingehen, weniger das Feiern an sich.
Wichtig ist, dass man in jedem Fall typisch vorweihnachtliches Schietwetter einplant, ausreichend überdachte Plätze müssen also vorhanden sein.
3. Die Einladungen
Bei einem hochoffiziellen Weihnachtsmarkt würde es reichen, im Ort Flyer aufzuhängen und sich in unseren Veranstaltungskalender eintragen zu lassen. Da es sich beim Mini-Weihnachtsmarkt jedoch um eine Privatfeier handelt, sollte man anders vorgehen:
Und natürlich ganz wichtig: Die Vorweihnachtszeit ist für die meisten Menschen stressig. Die Einladungen sollte man also am besten noch im Oktober oder Anfang November verteilen, damit sich möglichst viele Eingeladene rechtzeitig darauf einstellen können.
4. Die Gemeinnützigkeit
Auch wenn es bei diesem Markt natürlich darum geht, eine gute Zeit zu haben, sollte Gemeinnutz einen nicht minder großen Raum einnehmen. Konkret: Der Markt sollte Geld abwerfen, das man als Veranstalter dann spendet. Rechtlich ist das beim reinen Einsammeln von Spenden ebenso simpel wie wenn man Dinge verkauft. So kann man vorgehen:
Etwas knifflig ist es, wenn man den Weihnachtsmarkt als "frei für alle"-Flohmarkt aufziehen möchte. Je mehr Verkäufer, desto mehr Koordinierungsarbeit hat man - und manche wollen vielleicht auch nicht den Gewinn spenden, was den Sinn des Ganzen konterkariert.
Unsere Empfehlung lautet daher folgendermaßen:
Wie gesagt, es geht nur darum, dass der Weihnachtsmarkt seine Unkosten trägt und Gewinn abwirft, den man spenden kann, keinesfalls um persönliche Bereicherung.
5. Musik!
Kein Weihnachtsmarkt ohne Musik. Allerdings wäre es mehr als töricht, einfach nur "Last Christmas" und Co. in Dauerschleife über die Bluetooth-Lautsprecher dudeln zu lassen. Wesentlich besser ist folgendes:
Natürlich, für zwischendurch sollte es durchaus eine weihnachtliche Playlist geben. Aber dann wirklich mit Klassikern und Chören, statt poppig-rockiger Interpretationen, die gibt es auf normalen Weihnachtsmärkten schon zur Genüge.
6. Die Deko & die Wärme
Für den Verkauf und die Gäste stehen Pavillons, Stehtische, Biergarnituren und Co. bereit? Dann wird es nun an der Zeit, über die Deko nachzudenken.
Natürlich hat man dabei die große Qual der Wahl. Lichterketten sind Pflicht, Tannengrün ebenfalls. Im Zweifel sollte man nach der Methode "Traditionell" verfahren, damit können sich die meisten Gäste gleichermaßen anfreunden. Und: Das ganze Areal sollte beleuchtet sein.
Nicht vergessen sollte man auch die Witterung. Es wird in jedem Fall ungemütlich sein, selbst wenn es trocken ist. Und auch wenn der Glühwein von innen wärmt, sollte es zusätzlich außen etwas geben. Etwa:
Zusätzlich sollten Kissen und Decken zur Verfügung stehen - was man natürlich über die Einladung auch als Mitbringsel auf die Gäste übertragen kann.
7. Das leibliche Wohl
Weihnachtsmärkte sind immer auch Schlemmer-Veranstaltungen. Allerdings sollte man sich des Aufwandes wegen etwas beschränken. Wenn man selbst einen großen Kessel voll Glühwein, vielleicht einen zweiten mit Erbsensuppe und/oder Würstchen bereitstellt, reicht das eigentlich schon aus. Eventuell kann man auch alternativ den Grill anheizen und Grillwürstchen und Steaks offerieren.
Bei den Getränken sollte man einen ausreichenden Grundstock an Bier, Cola, Limo und Wasser bereithalten. Da es eine private Veranstaltung ist, ist es absolut probat, diese teilweise zu einer Bottle-Party zu machen, bei der die Gäste eigene Dinge mitbringen.
Dann muss am großen Tag nur noch das Wetter mitspielen - und natürlich die Gäste eifrig kaufen und spenden. Ob man das Geld hinterher im Namen des "Mini-Weihnachtsmarkts Nachbarschaftsfreunde" übergibt oder anonym, bleibt einem selbst überlassen.