Herzlichen Glückwunsch, Sören Muchow!
Grömitzer Bürgergilde feierte ihren neuen König
Grömitz. Es hätte spannender kaum sein können: Mindestens eine Stunde sah es am vergangenen Montagabend beim 529. Vogelschießen der Grömitzer Bürgergilde so aus, als würde der verbliebene und reichlich zerfetzte Rumpf des Königsvogels jede Sekunde herunterfallen. Dann schoss Gildebruder Sören Muchow - und bis auf eine hauchdünne Holzlatte fiel alles zu Boden. Der Jubel verstummte schnell, denn nun war Feinarbeit bei den verbliebenen 11 Königsschützen gefordert. 130 Schützen waren am Nachmittag insgesamt an den Start gegangen. Es brauchte dann nochmal gute 20 Minuten, als es um Punkt 18.51 Uhr im 16. Durchgang bei Schuss 824 soweit war: Sören Muchow holte den Holzrest herunter und wurde damit neuer König. Er und seine Königin Svenja wurden im Anschluss beim Königsball bis tief in die Nacht gebührend gefeiert.
Nach dem Festumzug durch den Ort und der Vereidigung der Rekruten unter der Vogelstange begann zuvor am Montagmittag der Festkommers in der Gildehalle. Herzlich begrüßt wurden die traditionellen Gäste-Abordnungen der befreundeten Gilden aus Neustadt, Grube, Lensahn und Oldenburg. 1. Ältermann Thorsten Krüger blickte auf ein „schönes und entspanntes Gildejahr“ zurück und lobte besonders die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die immer zielorientiert sei. Besonders hob er dabei die Kooperation mit Altbürgermeister und Gildebruder Mark Burmeister hervor, dem er als Dank die Goldene Ehrennadel und eine Gildeuhr überreichte. Den Orden für besondere Verdienste verlieh Thorsten Krüger an Jan-Patrick Stender. Als besondere Ehrung erhielt Nils Huckfeldt für seinen unermüdlichen Einsatz als „herausragender Gildebruder“ die Goldene Ehrennadel.
Vorjahreskönig Vincent Piper war voll des Dankes für „die tolle Zeit“, die er in seinem Königsjahr mit seiner Königin Jasmin hatte. Sein Königsgeschenk an die Gilde ist eine massive Holzbank mit einem eingravierten Gemeindewappen und seinem Namen.
Bürgermeister Sebastian Rieke betonte in seinem Grußwort, das Vogelschießen stehe für Zusammenhalt und soziales Engagement, wofür er den über 200 Gildemitgliedern dankte. Auch für den Erhalt der plattdeutschen Sprache habe die Gilde eine große Bedeutung. Die Sprache zu bewahren sei ein kostbares Gut. „Die Gilde hat einen festen Platz in der Gemeinde, denn das Bekenntnis zu unseren Wurzeln und zu den Traditionen geben uns Kraft“, versicherte Rieke.
Im Rahmen des Festkommers konnte der Bürgermeister gemeinsam mit stellvertretender Bürgervorsteherin Birgit Wilhelm eine ganz besondere Würdigung vornehmen: Für ihr couragiertes Eingreifen bei einem Raubüberfall im März auf eine Grömitzer Kneipe wurden Nils Runge und Marius Carstens geehrt. Die beiden Gildebrüder hatten den Täter vor Ort überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. (ab)
Rekruten: Sven Kleindienst, Marlon Schnohr und Jörg Ungewitter.
Ehrungen:
50 Jahre: Uwe Schumacher.
40 Jahre: Klaus Becker, Jörn Friedrichsen, Claus-Dieter Hamdorf, Reiner Krüger.
30 Jahre: Hans-Jürgen Andresen, Ulrich Dede, Hermann Müller.
25 Jahre: Stefan Eggers, Thomas Rocksien, Mathias Will.
20 Jahre: Mike Enke, Hans Werner Holm, Stefan Kluge, Dirk Ruser.
10 Jahre: Florian Carstens, Dominik Hollich, Holger Lorenzen, Tim Puchert, Jan-Patrick Stender, Benjamin Weidemann.