Hier wachsen gute Ideen: Schönwalde überzeugt bei „Land:Gut2021“
Schönwalde. Ein kleines Dorf macht Eindruck in der großen Stadt: Schönwalde hat in Berlin den Zuschlag für das Projekt „Land:Gut2021“ bekommen. Durch das Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wurde am vergangenen Donnerstag ein Birnbaum gepflanzt, eine goldglänzende Plakette angebracht und eine Fördersumme von 8.000 Euro überreicht.
Unterstützt wird damit das Jahresprogramm „Im Traum kann ich fliegen“, mit dem sich Initiator Pastor Arnd Heling, die Kirchengemeinde und weitere Akteure für den Erhalt biologischer Vielfalt im Rahmen des UN-Nachhaltigkeitsziels Biodiversität engagieren.
Schönwalde ist einer von 20 Orten deutschlandweit – und neben Lensahn der einzige in Schleswig-Holstein, der für „Land:Gut 2021“ auserkoren wurde. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird maßgeblich gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Ziel ist es, Kreative auf dem Land zu fördern.
„Im ländlichen Bereich sind viele aktive Menschen unterwegs, die genau so viel Energie brauchen wie Menschen in der Stadt. Diese Energie soll auch ‚begossen‘ werden“, erklärte Klaus-Martin Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD im Gespräch mit dem reporter. Dabei gehe es nicht um kurzfristigen Erfolg, sondern um gute Ideen, die wachsen und eine Region lebendig halten würden. Der Berliner zeigte sich begeistert von dem Kirchengelände, auf dem seit Mitte 2013 ein Naturerlebnisraum entstanden ist. „Schönwalde heißt Schönwalde, weil es schön ist, weil hier viel passiert und einem das Herz aufgeht.“ Bresgott betonte zudem, dass Artenschutz ein wichtiges Thema sei: „Was ist, wenn wir die Welt in der Artenvielfalt nicht lebendig halten? Alles Schöne, was wir kennen, müssen unsere Kinder auch kennenlernen dürfen und nicht nur in den Geschichtsbüchern darüber lesen.“
Bürgermeister Winfried Saak betonte: „Auch für die Gemeinde ist diese Auszeichnung eine Ehre. Wenn man sich dieses Territorium hier näher ansieht, ist das aber auch mehr als verdient.“
Im Mittelpunkt des Projektes „Im Traum kann ich fliegen“, das nach dem Bilderbuchklassiker von Käthi Bhend benannt wurde, steht das Thema Insekten. Mit Projektpartnern aus der Region soll im Rahmen von Workshops, Aktionen und Veranstaltungen, der Traum von der Artenvielfalt ein Stück weit realisiert werden. „Wir möchten Interessierte aller Altersgruppen erreichen, mit ihnen ins Gespräch kommen, neue Erfahrungen machen, gemeinsam Staunen, ins Handeln kommen und die Vielfalt der Schöpfung feiern“, heißt es in der Projektbeschreibung.
Mehrere Angebote, die dafür entwickelt wurden, sind schon an den Start gegangen, wie beispielsweise die „Vertikale Insektenweide“, die von FÖJ-lerin Johanna Gibbe fertiggestellt und am Donnerstag eingeweiht wurde. Oder der Grundkurs Imkern mit dem Ehepaar Kosfeld vom Imkerverein Wangels für Grundschulkinder der Friedrich-Hiller-Schule.
Außerdem sollen Wildblumenwiesen angelegt und mit dem Holzbildhauer Ole Janzen Insektenhotels gebaut werden. Auf dem Programm stehen des Weiteren ein Tag der Artenvielfalt, ein Sommerfest mit Einweihung eines Lehmbackofens, ein Filmabend, eine Podiumsdiskussion zum Aktionsprogramm Insektenschutz der Bundesregierung sowie ein Erntedankfest mit Gottesdienst und einem Basar mit handgemachten Naturprodukten. Weitere Projektpartner sind der Schulverband, das Kommunale Kino Eutin und der VCP-Stamm Swentana. (he)