

Bei hereinbrechender Dunkelheit entdecken Segler einen treibenden Kite auf
dem Wasser und alarmieren die Seenotretter. Eine groß angelegte Suche wird
gestartet. Aber treibt tatsächlich ein entkräfteter und womöglich bereits
unterkühlter Kiter auf See? Oder hat nur jemand sein Material verloren und ist
selbst längst sicher an Land?
Für viele Kiter ist der Sport ein Ausdruck von Freiheit - sich selbst und die
Elemente zu spüren - eins mit der Natur zu sein. Professionelle Vorbereitung,
Überprüfung des Materials und akribische Wetterchecks sind in der Gemeinschaft
der Kiter Ehrensache. Dennoch kann auch dem erfahrensten Sportler ein Unfall
passieren. Von den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger (DGzRS) wird deshalb sofort eine Suche eingeleitet, wenn
treibendes Material gemeldet wird. Für einen schnellen Sicherheitscheck bitten
sie darum, Boards und Kites mit einer Mobilnummer zu kennzeichnen.
Um dies zu fördern, bieten die Seenotretter zwei spezielle Aufkleber für
Boards und Kiteschirme an. Die Aufkleber sind beständig gegen Sonnenlicht und
Wasser. Sie sind einerseits haltbar, andererseits aber unschädlich für das
Material. Auch lassen sie sich spurenlos wieder entfernen. Das ist wichtig, um
den Wiederverkaufswert des Materials zu erhalten beziehungsweise diesen nicht zu
verringern.
Der Aufkleber für Kiteschirme hat eine Größe von zehn Mal acht Zentimetern
und besteht aus Textilfolie. Der Aufkleber für die Boards ist acht Mal fünf
Zentimeter groß und aus glattem Kunststoffmaterial. Beide sollten mit einem
wasserfesten Stift mit Namen, Mobilnummer und Kontaktnummer einer weiteren
Person beschriftet werden.
Um bei der Größe eines Kites nicht lange nach einer Kennzeichnung suchen zu
müssen, empfehlen die Seenotretter, den Aufkleber bei den Warnhinweisen auf der
Unterseite an den Tipenden, anzubringen.
Kitesurfer können das praktische Aufkleberset für ihren persönlichen
Bedarf bei den Seenotrettern kostenlos per E-Mail unter info@seenotretter.de
bestellen.
Unterstützt wird die Aktion vom Verband Deutscher Wassersport Schulen e. V.
(VDWS), der sich insbesondere für die Umsetzung hoher Qualitätsstandards in der
Ausbildung und die Interessenvertretung von Wassersportlehrern und
Wassersportschulen in den Bereichen Windsurfing, Kite, Jolle, CAT und Stand-up
Paddling einsetzt. „Wir wissen, dass die Seenotretter immer für uns da sind,
wenn wir an Nord- und Ostsee auf Hilfe angewiesen sind“, sagt Lisbeth Prade,
Geschäftsführerin des Verbandes. „Wir finden diese Aufkleberaktion große Klasse
und werden in unseren Schulen dafür werben.“
Ebenfalls begeistert zeigt sich Ernst Novak, General Manager der Marke
Flysurfer Kiteboarding - jedem versendeten Schirm wird ein Aufkleber beigelegt:
„Das ist eine absolut nützliche Idee. Durch einen Anruf lässt sich feststellen,
ob ein echter Notfall vorliegt. Und für den Kiter, der sein Material verloren
hat, hat das Ganze außerdem noch den Vorteil, dass er Board oder Schirm wieder
zurückbekommen kann.“
Die Seenotretter freuen sich über weitere Partner, um die Kennzeichnung des
Materials weiter voranzutreiben und die Sicherheit auf dem Wasser zu erhöhen.
(red)