

Die Küche aus Schleswig-Holstein wird durch seine Nähe zu Dänemark von der Meeresküche des Nachbarlandes beeinflusst, teilt aber auch viele Gemeinsamkeiten mit der friesischen Kulinarik. Durch das raue Wetter sind traditionelle, saisonale Gerichte auf einige Zutaten begrenzt und werden besonders deftig gekocht, um den Körper von innen warm zu halten. Suppen und Eintöpfe, sowie fettreiche Fleischgerichte stehen hier auf der Tagesordnung. Aber auch Fisch und Meeresfrüchte sind aus Schleswig-Holstein kaum wegzudenken. Wir haben einige der klassischen Gerichte ausprobiert!
Fischbrötchen
Der beliebteste Snack für unterwegs ist in der Region Schleswig-Holstein mit Sicherheit das Fischbrötchen. Dieses wird traditionell mit Matjes oder Bismarckhering zubereitet und mit Zwiebeln und Gürkchen verfeinert. Knuspriges Weißbrot ist das A und O des Imbisses, der vor allem in kleinen Ständen und Restaurants in Hafenregionen verkauft wird. Der Hering wird in Schleswig-Holstein üblicherweise in einer Salzlake gereift und bekommt dadurch seinen einzigartigen Geschmack. Dieser ist für die Region im Gegensatz zu anderen Küchen besonders typisch, denn bspw. in der portugiesischen und spanischen Küche wird der Hering lieber gebraten – sie mögen das saure Aroma nicht so gerne wie die Deutschen und Dänen.
Holsteiner Sauerfleisch
Für die Zubereitung des Holsteiner Sauerfleisches wird Schweinfleisch aus fettreichen Körperregionen wie dem Nacken oder dem Bauch genommen. Dieses wird mit verschiedenen Gewürzen wie Lorbeer und Kümmel, sowie Zwiebeln und sauren Gurken in Weißweinessig gekocht. Durch den Kochvorgang löst sich das Fett aus dem Fleisch und verbindet sich mit dem Essig, der nach dem Erkalten zu einer gelatineartigen Masse wird, die an schnittfeste Sülze erinnert. Dazu werden Remouladensauce und Bratkartoffeln serviert. Der saure Geschmack ist in der Küche von Schleswig-Holstein besonders beliebt und wird mit den Geschmacksnoten salzig oder süß kombiniert.
Mehlbüdel
Der Mehlbüdel - oder auch Mehlbeutel genannt, ist ein klassisches Gericht der Nordsee. Das Gericht besteht aus einfachen Zutaten, durch die eine Masse entsteht, die dem Pudding der englischen Küche ähnelt. Eier, Mehl, Milch und Butter sind alles, was man für diese Spezialität benötigt. Serviert wird der sogenannte Serviettenkloß mit Zucker, flüssiger Butter und in Scheiben geschnittenem Schweinefleisch. In manchen Rezepten werden der Masse auch Rosinen oder Speckwürfel hinzugefügt. Die Kombination aus Zucker und Fleisch erscheint auf den ersten Blick für viele etwas seltsam, dabei passt der Zucker aber perfekt zu dem zarten Schwein.
Fliederbeersuppe
Den perfekten Nachtisch für kalte Tage liefert die Küche von Schleswig-Holstein natürlich auch. Die Fliederbeersuppe ist eine schmackhafte Fruchtsuppe, die aus dem Saft schwarzer Holunderbeeren hergestellt wird. Dazu wird der Holundersaft mit Apfelsaft, Zucker, Gewürznelken und Zimt aufgekocht und mit Stärkemehl eingedickt. Süße Grießklößchen dienen gemeinsam mit feinsäuerlichen Apfelspalten und Birnenstücken als Suppeneinlage und nehmen das fruchtige Aroma der Suppe perfekt auf. Der schwarze Holunder wird in Norddeutschland gerne als Heilpflanze bei Erkältungen eingesetzt, da er viele Vitamine und Spurenelemente enthält. Damit ist die Fliederbeersuppe das perfekte Dessert für Wintertage.
Die Küche von Schleswig-Holstein wurde durch viele verschiedene Einflüsse aus dem Norden Deutschlands und dem Nachbar Dänemark geprägt. Klassische Geschmacksnoten sind Kombinationen wie süß-salzig oder sauer-salzig. Durch die Hafennähe sind Fischgerichte und Meeresfrüchte ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Gerichte. Auch fettreiches Schweinefleisch wird aufgrund des kalten Wetters gerne serviert. Uns schmeckt's!