Marco Gruemmer

Leibgarde auf Königsetappe - Dirk von Zitzewitz Sechster an erbarmungslosem „Dakar“-Tag

Tagesrang sechs für Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz auf mit Höchstschwierigkeiten gespickter siebter Etappe rund um San Juan de Marcona. Foto: Eric Vargiolu / DPPI / Red Bull Content Pool

Tagesrang sechs für Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz auf mit Höchstschwierigkeiten gespickter siebter Etappe rund um San Juan de Marcona. Foto: Eric Vargiolu / DPPI / Red Bull Content Pool

Sam Juan de Marcona/Peru. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben am siebten Tag des Wüstenklassiker einen guten Eindruck hinterlassen. Das südafrikanisch-norddeutsche Sieger-Duo von 2009 ist bis zum Zielstrich der 2019er-Ausgabe wegen eines Rückschlags in der ersten Woche als schnelle Helfer für die Gesamtführenden, ihre Toyota-Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QA/FR), eingeteilt. Trotz ihrer Rolle, die maximal eine kontrollierte Attacke zulässt, sicherten sich „GdV“ und „DvZ“ Tagesrang sechs – und haben damit für die kommenden Tage zum Absichern ihrer Teamkollegen eine ideale Ausgangsposition.
 
Der Tagessieg ging an Stéphane Peterhansel/David Castera (FR/FR, Mini). Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel führen die Gesamtwertung weiter komfortabel mit etwa einer halben Stunde Vorsprung an.
 
„Die Königsetappe? Gar keine Frage! Dünen, Dünen, Dünen. Das ging los bei Kilometer 150 und zog sich bis Kilometer 260. Grundsätzlich sind wir gut durchgekommen. Einmal haben wir in den Dünen wohl einen Wegpunkt knapp verpasst und mussten ihn erneut ansteuern – das hat etwa 500 Meter und drei Minuten gekostet. Kurz danach hatten wir noch einen Plattfuß. Alles in allem aber ein problemloser Tag, an dem wir ganz und gar nicht attackiert haben. Wir wollten heute sauber durchkommen und das Auto in einem Stück lassen – das haben wir geschafft“, sagte Dirk von Zitzewitz nach Etappe sieben der Rallye Dakar 2019.
 
Die „Dakar“ und die drei Ausrufezeichen – über die härteste Etappe des Wüstenklassikers
 
Drei Ausrufezeichen – das markiert im Roadbook üblicherweise eine besonders haarige Gefahrenstelle. Es ist die ausgeprägteste Form von „Achtung!“. Wenn diejenigen, die für das Roadbook Verantwortung tragen, in der allgemeinen Beschreibung für den Tag jene drei Ausrufezeichen hinter jeden einzelnen Satz setzten, weiß man, welches Stündlein es geschlagen hat. Höchste Alarmbereitschaft bestand deshalb vor der Königsetappe der „Dakar“ 2019, der Schleife von und nach San Juan de Marcona. Eine schwierige Etappe – drei Ausrufezeichen. Die ersten 160 Kilometer seien ein echter „Dakar“-Cocktail aus Off-road- und Bergpassagen, schwierigen Navigation im Fesh-fesh, Flußbetten und Trial – drei Ausrufezeichen. Und danach: Gehe es richtig los – drei Ausrufezeichen. 100 Kilometer Dünenquerungen der kniffligsten Art, mit weichem Sand und Sandkuhlen und der guten Chance, hier über Nacht stecken zu bleiben – drei Ausrufezeichen. Der Rest sei einfach, wenn man mal vom Fesh-Fesh absieht. Und – soviel sei gesagt – die Crew, die die Route vorab abfährt, habe zehn Stunden für jene 100 Kilometer Dünengebiet gebraucht. Kurzum: Wenn es einen Tag mit Höchstschwierigkeit im 2019er-Kalender der „Dakar“ gab, dann jenen der siebten Etappe.


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