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Lensahn macht mobil - Die flotte Lehni unterwegs

Lensahn. Bereits seit 2017 gibt es in Lensahn einen Bürgerbus, der zunächst einmal, inzwischen aber dreimal in der Woche auf den Strecken zwischen Lensahn und Güldenstein sowie zwischen Lensahn und Grube verkehrt. Das Besondere an der „flotten Lehni“ sind die Menschen, die sich mit großem Engagement und viel Einsatz darum kümmern, dass die Räder rollen.
 
Stefanie Schmidt, angestellt beim Ordnungs- und Planungsamt, kümmert sich um die gesamte Organisation der flotten Lehni. Dazu gehört neben Strecken- und Fahrplan unter anderem auch die Einteilung der Busfahrer. Wenn mal eine Schicht nicht belegt werden kann, setzen sie und auch Bürgermeister Klaus Winter sich notfalls auch selbst hinter das Steuer. Einen Personenbeförderungsschein können alle inzwischen vorweisen.
 
Diese Notfälle sind jedoch kaum an der Tagesordnung, da sich sage und schreibe 16 Fahrer gefunden haben, die die Beförderung der vorwiegend älteren Passagiere ehrenamtlich übernommen haben. Nicht nur für die am Busnetz angeschlossenen Ortschaften ein riesiges Plus, da hohe Personalkosten eingespart werden können, auch die Fahrgäste wissen die freundlichen Fahrer und Fahrerinnen sehr zu schätzen. Denn inzwischen kennen diese ihre Fahrgäste bestens, wissen beispielsweise genau, wo Frau Meier mittwochs aussteigt und dass Herr Schmidt eine helfende Hand beim Einsteigen benötigt. Ist der Passagier einmal nicht zur vereinbarten Uhrzeit an der Haltestelle, nimmt sich der Fahrer auch die Zeit, nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist. Dafür und auch für das ein oder andere gewechselte Wort sieht der Fahrplan ausreichend Zeit vor. Es geht eben persönlich zu bei der flotten Lehni mit ganz viel Ruhe und trotzdem pünktlich und nach Fahrplan.
 
„Das Gefühl mobil zu sein ist für die Leute wichtig, denn sie planen teilweise ihre ganze Woche nach unserem Fahrplan. Vor allem in den kleineren Ortschaften ermöglicht unser Bürgerbus es gerade älteren Menschen mobil zu sein und im eigenen Zuhause bleiben zu können“, berichtet Bürgermeister Klaus Winter.
 
Dem kann sich auch Barbara Kosegarten aus Grube nur anschließen, die mit dem öffentlichen Bus gar nicht fahren könnte: „Es ist eine gemütliche Athmosphäre mit diesem Bus durch unsere wunderschöne holsteinische Parklandschaft zu fahren, man muss gar nicht jedes Mal irgendein Ziel haben. man kommt ja nach etwa anderthalb Stunden an seiner Abfahrt-Station wieder an. Der Preis ist günstig, und Menschen mit einem Schwerbehinderten Ausweis fahren umsonst“, lobt sie. Und auch die Fahrer haben großen Spaß an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. „Wir bekommen so viel zurück, haben tolle Gespräche und lernen so viele nette Menschen kennen“, betonen die Ehrenamtler, die auch untereinander Freundschaften geschlossen haben, alle drei Monate trifft man sich beim „Lehni-Stammtisch“ zum Austausch und Fachsimpeln.
 
Demnächst soll ein neuer Bus angeschafft werden, der über eine Rampe verfügt und damit auch Rollstuhlfahrern die Nutzung des Bürgerbusses ermöglicht. Kostenfaktor rund 120.000 Euro, von denen jedoch 90.000 Euro förderfähig sind. Ganz wichtig: Rot soll auch die neue flotte Lehni werden. (gm)
 
Weitere Informationen zu der flotten Lehni:
Stefanie Schmidt: Tel. 04363/5080 oder per Mail an stefanie.schmidt@amt-lensahn.de. Den Fahrplan gibt es unter anderem unter www.lensahn.de/buergerbus.
 
Die flotte Lehni fährt montags, mittwochs und freitags zwischen 8 und 18 Uhr unter anderem folgende Ortschaften an: Lensahn, Güldenstein, Kabelhorst, Grünbek, Schwienkuhl, Damlos, Koselau, Riepsdorf, Gosdorf, Altratjensdorf, Thomsdorf, Grube, Rüting, Manhagenerfelde, Schwienhagen, Manhagen und viele mehr.


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