

Lensahn. Jedenfalls besagt das deren Satzung. Wie verträgt sich das mit der beabsichtigten Schließung des AWO-Heimes in Lensahn? Ein Wasserschaden durch ein undichtes Dach jahrelang hinzunehmen und nicht zu reparieren lässt den Gedanken an absichtliches Zugrunde-Wirtschaften aufkommen. Wie zu erfahren war, soll wegen des undichten Daches das oberste Geschoss schon längere Zeit nicht mehr genutzt worden sein. Ein Verhalten, das man sonst nur von Wohnungsgesellschaften hört, die nicht den allerbesten Ruf haben. Warum wurde das Dach nicht rechtzeitig repariert?
Ein weiterer vorgeschobener Grund mag sein, dass das Gebäude auf einer ehemaligen Mülldeponie steht, die es früher überall gab. Aber das Gutachten, dass die Gemeinde erstellen ließ, zeigt ja auf, dass allein wegen des Baugrundes eine Pfahlgründung bei einem Neubau angedacht werden sollte. Das bestehende Gebäude macht auf den Betrachter nicht den Eindruck eines schiefen Turms von Lensahn. Aus dem Gutachten geht eindeutig hervor, dass eine Gefährdung durch Altlasten dort nicht in einem Maß gegeben ist, das eine Nutzung des bestehenden Gebäudes oder eines Neubaus gefährlich sein könnte.
Die Auswirkungen für die Bewohner, Mieter und die Mitarbeiter sind nur als katastrophal zu bezeichnen. Die AWO-Schleswig-Holstein sollte darüber nachdenken, ob eine auf Gewinn gerichtete Gesellschaftsform für einen Sozialverband angemessen ist. Besonders, wenn der Namenszusatz „gemein-nützig“ offenbar wenig Bedeutung hat.
Insgesamt schadet das Verhalten der AWO-Pflege dem Ruf der AWO als Sozialverband. Dass der AWO-Ortsverband Lensahn von der Entscheidung auch nur aus der Presse erfahren hat und in keiner Weise in die Entscheidung einbezogen war, ist bezeichnend. Hoffentlich erkennen die AWO-Mitglieder den Unterschied zwischen dem ehrenamtlich geführten Ortsverband und der offensichtlich auf Profit ausgerichteten AWO-Pflege gGmbH.
Roland Gangl, Lensahn