

Neustadt. Kinderschutzbund-Geschäftsführer Martin Liegmann
brachte es auf den Punkt: „Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe und die Förderung
der maximalen Kompetenz.“ Dieses sagt er im Zusammenhang mit Integrations- und
Sprachkursen für Flüchtlinge, die nach Aufenthaltstatus und Fähigkeiten vom
Kinderschutzbund Ostholstein in Kooperation mit der BQOH als Bildungsträger und
der Stadt Neustadt durchgeführt werden.
„Es ist wichtig, dass wir die Integrationskurse direkt vor Ort in Neustadt
anbieten können. Vorher mussten die Flüchtlinge den Weg nach Lübeck oder
Oldenburg in Kauf nehmen“, ergänzte Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider und
betonte, wie wichtig die Kurse seien, um gut und friedlich zusammenleben zu
können.
Der Sprachunterricht wird dabei nach unterschiedlichen Anforderungsprofilen
und nach Leistungsstand vermittelt. So werden unter anderem analphabetische
Flüchtlinge, fortgeschrittene Frauen oder Mütter mit Migrationshintergrund
gefördert. Auch ein reiner Kurs für Männer befindet sich in der Planung.
„Sprache ist die wichtigste Voraussetzung zur Aufnahme in den Ausbildungs- oder
Arbeitsmarkt“, erklärte Martin Liegmann. „Wir haben sehr fleißige Schüler und
lehren beispielsweise neben Rechtschreibung und Grammatik auch Rechts- und
Staatsformen sowie deutsche Gewohnheiten“, berichtete Larisa Sharapova, die als
DaZ-Lehrerin zusammen mit Sabine von Levetzow und ehrenamtlichen Helfern die
Kurse leitet.
Nach ihrer Ankunft in Neustadt und der Unterbringung in dem von der Stadt
gestellten Wohnraum werden die Flüchtlinge von der Integrationsstelle des
Kinderschutzbundes betreut. „Nachdem die große Welle vorbei ist kommen nur noch
Menschen, überwiegend Syrer, mit sicherer Bleibeperspektive“, so Dr. Tordis
Batscheider. (mg)