reporter Neustadt

Migration im Maßregelvollzug

Neustadt in Holstein. Die Psychiatrischen Ameos Klinika hatten am vergangenen Freitag zum 14. Mal zum „Runden Tisch“ nach Neustadt eingeladen. An diesem seit 2009 jährlich stattfindenden „Runden Tisch“ treffen sich Expertinnen und Experten aus allen Sparten des psychiatrischen Versorgungssystems sowie der zuständigen Landesministerien mit dem Ziel, zu aktuellen Themen der forensischen Versorgung in Neustadt sowohl unter Fachleuten, als auch mit den regionalen und überregionalen politischen und sozialpsychiatrischen Institutionen ins Gespräch zu kommen.

„Das ist eine mittlerweile sehr gut etablierte Veranstaltung, mit der wir die Möglichkeit haben, die Arbeit unserer Psychiatrischen Ameos Klinika der Fachöffentlichkeit darzustellen und psychiatrische Themen der Region konstruktiv zu diskutieren,“ sagt Dr. med. Daniel Ehmke, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Psychiatrischen Ameos Klinika in Neustadt und Eutin.

 

Über 80 Teilnehmende tauschten sich dieses Mal zum Thema „Migration im Maßregelvollzug“ aus. Dazu berichteten Dr. med. Daniel Ehmke und Dr. med. Wilhelm Tophinke, Chefarzt des Ameos Klinikum für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Neustadt, mit Fallbeispielen aus dem Alltag der forensischen Psychiatrie. Ergänzend stellte der klinikinterne Qualitätszirkel „Kultursensible Pflege“ seine Arbeit vor. Ein Vortrag der Landesbeauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein, Doris Kratz-Hinrichsen, über inhaltliche und formale Herausforderungen der Migration rundete die Beiträge ab. Bei den anschließenden Gesprächen konnten Vernetzungen weiter gestärkt und für die Herausforderungen in der Therapie von Patienten mit Migrationshintergrund sensibilisiert werden.

Dr. Daniel Ehmke zeigt sich mit der Veranstaltung sehr zufrieden. „Es ist uns gelungen, das wichtige Thema der Migration im Maßregelvollzug und unsere diesbezüglichen ambitionierten Anstrengungen zu präsentieren. Auch dass wir die Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein, Doris Kratz-Hinrichsen, für unsere Arbeit interessieren konnten, ist für uns alle ein großer Gewinn“, ergänzte er abschließend.

 

Die forensische Psychiatrie ist ein Teilgebiet der Psychiatrie, das sich mit der Begutachtung, der Unterbringung und der Behandlung von psychisch kranken Straftätern befasst. Im Ameos Klinikum für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie in Neustadt werden psychisch kranke Männer behandelt, die gerichtlich in Schleswig-Holstein gemäß § 63 Strafgesetzbuch wegen einer Straftat verurteilt wurden, die sie im Zustand der Schuldunfähigkeit oder erheblich verminderten Schuldfähigkeit begangen haben. Die Einrichtungen des Maßregelvollzugs sind Fachkliniken mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. (red)


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