

Neustadt in Holstein. Noch bis zum 11. Juni kann man im zeiTTor-Museum in die 70-jährige Geschichte des Neustädter Spielmanns- und Fanfarenzuges eintauchen. Die Sonderausstellung wurde am vergangenen Freitagabend zunächst mit einem Platzkonzert vor dem zeiTTor eröffnet. Sie besteht aus rund 700 Bildern von 1953 bis zur Gegenwart sowie Zeitungsartikeln und ist an Stellwänden nach Jahrzehnten aufgeteilt. Auch ein großer Tisch ist voller folierter Bilder und ist zum Stöbern gedacht.
Die Idee zu dieser Ausstellung hatte Thomas Schwarz, der vom Ersten Stadtrat Sebastian Schmidt im Rahmen der Eröffnung treffend als „das Fotogedächtnis der Stadt“ bezeichnet wurde. Denn bei Thomas Schwarz laufen seit Jahren alle Fäden zusammen, wenn es um alte Bilder oder Filme aus Neustadt geht. Einzigartige Aufnahmen sind auf www.schwarz-neustadt.net zu finden.
Eine ähnliche Ausstellung hat Thomas Schwarz schon 2018 zum 150. Jubiläum des TSV Neustadt organisiert. Im Herbst 2021 entstand der Plan für eine Ausstellung zum 70. Jubiläum des Spielmanns- und Fanfarenzuges und es begann das Sammeln von Bildern. „Ich habe mich dafür an die 1. Vorsitzende des Vereins Wenke Breede gewandt, die sofort begeistert war von der Idee. Sie stellte mir nach und nach immer mehr Bilder zur Verfügung, die von vielen Mitgliedern stammen“, erklärte Thomas Schwarz im Gespräch mit dem reporter.
„Diese Sonderausstellung würdigt den Spielmanns- und Fanfarenzug in all seinen Facetten und gibt einen interessanten Rückblick über die Geschichte“, fasste Sebastian Schmidt im Beisein von Uwe Muchow (1. Vorsitzender) und Norbert Kahl (2. Vorsitzender) vom Verein der Freunde und Förderer des Museums der Stadt Neustadt zusammen. "Es ist schön, dass sich ein Herzstück des Neustädter Kulturlebens öffentlich präsentiert", so Uwe Muchow.
Zu sehen sind im zeiTTor übrigens auch originale Musikinstrumente und Vitrinen mit Pokalen, die der Spielmanns- und Fanfarenzug bisher gewonnen hat. Eine Landkarte mit Stecknadelköpfen zeigt, wie weit der Verein schon zu Veranstaltungen unterwags war - von Schweden bis Bitburg in Rheinland-Pfalz.
„Egal ob Vogelschießen oder Laternelaufen - der Spielmannszug war immer dabei und schreibt damit nicht nur Musik- , sondern auch Stadtgeschichte. Er ist ein Aushängeschild für Neustadt“, so Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski. Und das auch mit echten Erfolgen, denn der Spielmanns- und Fanfarenzug war tatsächlich schon 12 Mal Landesmeister in unterschiedlichsten Bereichen.
Gegründet wurde der Verein zum 125. Jubiläum des Kindervogelschießens 1953. Wie auch andere Vereine hat er allerdings auch Nachwuchssorgen. „Neue Mitglieder, auch diejenigen, die bisher noch gar kein Instrument spielen können, sind bei uns herzlich willkommen, egal wie alt. Es gibt Ausflüge, Radtouren, Boßeln oder Grillen und aktive Mitglieder zahlen bei uns keinen Vereinsbeitrag“, berichtet die 1. Vorsitzende Wenke Breede. Gemeinsam musiziert wird immer montags um 18 Uhr in der Jacob-Lienau-Schule. (ab)