Lensahn. „Ich wollte es unbedingt“, erzählte ein sichtlich gerührter Fred Starck dem reporter kurz nach seinem Königsschuss am vergangenen Samstagabend. Nach 2003 schaffte er es zum zweiten Mal, den Gildevogel, der sich als äußerst widerspenstig erwies, von der Halterung zu holen und sich zum König der Lensahner Schützengilde zu krönen. Allein im abschließenden Königsschießen waren 299 Schüsse auf den verbliebenen Rumpf erforderlich. Den finalen Treffer landete Fred Starck, der seit 52 Jahren Mitglieder der Lensahner Schützengilde ist, um genau 20.18 Uhr. Anschließend nahm er die Glückwünsche der Gildebrüder und Gildeschwestern entgegen. Vizekönigin mit dem vorletzten Schuss wurde Ingrid Rademann.

Begonnen hatte das Schützenfest am Freitag. Zusammen mit den Gästen der Grömitzer Bürgergilde und des Schützenvereins Großenbrode sowie mit Bürgermeister Michael Robien wurde den Bewohnern des AWO-Heimes ein musikalischer Gruß durch die Holsteiner Musikanten überbracht. Von dort ging es mit Musik durch den Ort zur Kranzniederlegung am Ehrenmal bei der Kirche. Anschließend bewirtete die noch amtierende Königin Ann-Christin Lange die Umzugsteilnehmer. Nach der Rückkehr zum Schützenplatz schloss sich dann der Kommers im Schießsportzentrum an. Für 40-Jährige Mitgliedschaft wurde Peter Martensen mit der Goldenen Ehrennadel der Lensahner Schützengilde ausgezeichnet. Mit einem humorigen Gildegericht durch „Gilderichter“ Götz Haß endete der erste Gildetag.

Am Samstag trafen sich die Gildemitglieder zu einem gemeinsamen Frühstück im Schießsportzentrum. Danach wurde der von Uwe Hamann gestiftete und von Sven Osten gebaute Gildevogel auf den Namen „Birte I“ getauft, bevor ehemalige und amtierende Funktionsträger zum Pokalwettstreit mit dem KK-Gewehr antraten.

Schützenmeister Sven Neumann gewann sowohl den Pokal der ehemaligen Könige wie auch den der ehemaligen Vizekönige. Den Wettbewerb der Kapitäne entschied Sven Osten für sich und bei den Majoren war wiederum Götz Haß erfolgreich.

Pünktlich eröffnete dann die amtierende Königin das Vogelschießen 2023.

Nachdem der letzte Schuss gefallen war, nahmen der II. Ältermann Wolfgang Pink und Sven Neumann die Königsproklamation vor und überreichten die Insignien an den neuen König Fred Starck und an die Vizekönigin Ingrid Rademann sowie die Orden an die Schützen, die äußere Teile des Vogels abgeschossen hatten. (mg)