Simon Krüger

Ökologisch werben - Produkte für das grüne Gewissen

Bild: Pixabay.com @ marcinjozwiak

Bereits vor über 40 Jahren rückte das Umweltbewusstsein in den Fokus der Menschen. Saurer Regen, Waldsterben und Ozonloch waren die Dinge, die den Menschen in den 1980er Jahren plötzlich vor Augen führten: Wir können mit dem hemmungslosen Konsum nicht weitermachen wie bisher. Schon damals begannen umweltbewusste Konsumenten damit, den berühmten "Jutebeutel" nicht nur zum Einkaufen zu nutzen. Do-it-yourself und Recycling traten ihren Siegeszug auch in breiteren Teilen der Bevölkerung an. Die Kinder von damals, die von diesen Dingen bereits in ihrer Erziehung geprägt wurden, sind die Erwachsenen von heute, die mithilfe von Technik und Know-how immer alltagstauglichere umweltfreundliche Produkte entwerfen, die hoffentlich im kollektiven Gebrauch Fuß fassen.
 
Im Bereich des Marketings wurde lange Zeit auf Wegwerfartikel aus Kunststoffen gesetzt. Sie sollten den Menschen die Werbebotschaft ins Gedächtnis bringen und damit war ihr Zweck erfüllt. Doch moderne Strategien setzen auch im Direktmarketing auf umweltfreundliche Lösungen. Statt die Giveaways bei einem Event in Plastiktüten zu verstauen, lassen viele Unternehmen wiederverwendbare Baumwolltaschen bedrucken. So schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Werbebotschaft kommt beim Kunden an, kann sogar längerfristig weitergetragen werden. Zudem vermittelt das Unternehmen einen umweltbewussten ersten Eindruck, der sich positiv im Gedächtnis der Kunden festsetzt.
 
Ökologische Alternativen
Viele Unternehmen setzen auf Messen, bei Aktionstagen oder Events auf Give Aways, um den Kunden durch Direktmarketing näherzukommen. Hierbei rückt auch immer mehr der Sinn von Produkten in den Vordergrund, die früher als Wegwerfartikel galten. Die herkömmlichen Plastikkugelschreiber werden mittlerweile auch aus Holz oder Pappe produziert. Dabei bleibt lediglich die Mine im Inneren aus Kunststoff. Wer bei der Wahl der Schreibgeräte lieber ganz auf Plastik verzichten möchte, der kann auch Bleistifte mit dem Firmenlogo bedrucken lassen. Viele Unternehmen verteilen auch kleine Pappschachteln mit Buntstiften, mit Werbeslogans darauf. Bei der Wahl von Holzprodukten sollte allerdings auf Gütesiegel wie das FSC-Logo geachtet werden. Kleine Post-It-Blöcke oder Notizbüchlein mit Werbelogo sind ebenfalls seit Jahrzehnten beliebte Giveaways. Auch hier können Unternehmen auf eine ökologische Lösung setzen und Recyclingpapier wählen. Bonbons und Schokoladentäfelchen kommen bei den Kunden häufig besonders gut an. Bei der Wahl von Bonbonpapier mit Firmenlogo wurde stets auf Plastik gesetzt. Doch auch hier sind kreativere Lösungen möglich. Bonbons in kleinen Papiertüten, ähnlich denen vom Weihnachtsmarkt, bieten zudem eine viel größere Druckfläche für Werbebotschaften.
 
Eine weitere umweltschonende Strategie wird häufig vergessen, dabei ist sie so einfach und naheliegend: Lassen Sie Ihre Prospekte nicht mehr drucken, sondern stellen Sie sie den Kunden in digitaler Form zur Verfügung. QR-Codes sind heute schon allgegenwärtig und bringen den Kunden alle wichtigen Informationen direkt aufs Smartphone. Produktkataloge können per E-Mail versendet oder den Kunden auf der Internetseite präsentiert werden. Die digitalen Möglichkeiten sind vielseitig.
 
Der grüne Anstrich, oder steckt mehr dahinter?
Viele Unternehmen geben sich heute einen grünen Anstrich, indem sie Plastikbecher durch Pappe ersetzen, aber im Grunde ihre althergebrachte, wenig umweltschonende Unternehmenspolitik weiterführen. Die Kunden lassen sich davon blenden, allerdings nicht dauerhaft. Wer einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen möchte, sollte den Marketingversprechen grüne Taten folgend lassen. Ökologische Produktlösungen sind der Markt der Zukunft. Je eher ein Unternehmen hier eine sinnvolle, dauerhafte und umweltschonende Strategie entwickelt, desto mehr wird es davon profitieren. Wenn ein Shampoohersteller auf Mikroplastik verzichtet, wenn Lebensmittel in biologisch abbaubare Folien verpackt werden und eine Produktionsstätte eine eigene Kreislaufwirtschaft zur Wiederverwendung ihrer Ressourcen nutzt, wird das über das Marketing hinaus einen positiven Eindruck auf die Kunden machen.


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