reporter Neustadt

„Ohne Geschichte keine Zukunft“ – Engagement des Museumsvereins weiterhin stark

Seit 2009 findet die GPS-Schatzsuche statt, allein 600 Teilnehmer nutzten das Angebot des Fördervereins im vergangenen Jahr.

Seit 2009 findet die GPS-Schatzsuche statt, allein 600 Teilnehmer nutzten das Angebot des Fördervereins im vergangenen Jahr.

Bild: der reporter

Neustadt in Holstein. Der Verein der Freunde und Förderer des Museums der Stadt Neustadt konnte dank vieler Mitgliedschaften im letzten Jahr wieder kräftig die Neustadter Museen unterstützen. Insgesamt wurden rund 10.000 Besucher gezählt, darunter 9.332 im Museum zeiTTor und 600 Gäste bei der GPS-Schatzsuche.

„Mit großer Freude haben wir gehört, dass die Stadtverordnetenversammlung erneut den Grundsatzbeschluss zum Bau des Cap-Arcona-Dokumentationszentrums gefasst hat. Nun wird endlich wahr, was seit Jahren geplant ist. Ein großer Dank an die Politiker und die Verwaltung“, sagte Uwe Muchow, der erste Vorsitzende des Fördervereins bei der Jahreshauptversammlung. Die Grundsteinlegung ist für den 3. Mai 2025 vorgesehen.

Im Jahr 2023 konnte der Verein mit rund 25.000 Euro die Museen unterstützen. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat der Förderverein insgesamt 251.710 Euro bereitgestellt. „Dieses große Engagement zeigt deutlich, wie wichtig unsere Museen für unsere rund 240 Mitglieder und die Neustädter sind“, betonte Uwe Muchow.

In seinem Jahresrückblick erwähnte der Vorsitzende die vom Verein finanzierte Lüftungsanlage in der Museumsstube im Hospital, den Riesen-Adventskalender und die seit 2009 stattfindende GPS-Schatzsuche. Er erinnerte auch an den Vortrag von Dr. Hubertus Hiller über den Bau der Milchstraße, die Ausstellung „Antisemitismus für Anfänger“ und die von Thomas Schwarz und Norbert Kahl organisierten Klönschnacks im Museum.

„Sehr überrascht hat uns der Antrag der CDU-Fraktion im Ausschuss für Öffentliche Angelegenheiten am 14. Mai“, berichtete Muchow weiter. Der Antrag sieht vor, den laufenden Betrieb des zeiTTor-Museums einzustellen und stattdessen in den Räumen das Cap-Arcona-Gedenkzentrum zu entwickeln. Begründet wurde dies mit einem erwarteten Defizit im städtischen Haushalt von knapp drei Millionen Euro im Jahr 2027. Trotz gestiegener Besucherzahlen und überarbeitetem Konzept habe das zeiTTor-Museum die Erwartungen nicht erfüllt. Daher möchte die CDU die jährlichen Kosten von 300.000 bis 430.000 Euro einsparen. „Dieser Antrag stellt das Museum grundsätzlich in Frage“, betonte Muchow. „Auch wenn die anderen Parteien diesen Antrag abgelehnt haben, sollten wir seine Wirkung nicht unterschätzen. Wir müssen mit unseren Mitgliedern für den Erhalt des Museums kämpfen und auch die CDU von der Notwendigkeit des zeiTTors überzeugen. Ohne die Kenntnis unserer Geschichte können wir unsere Zukunft nicht gestalten.“ Auch aus der Versammlung heraus gab es entschiedene Stimmen, die den CDU-Antrag kritisierten.

Ausblick: In diesem Jahr fanden bereits zwei Vorträge statt: „Juden in Neustadt – eine späte Affäre“ von Dietrich Mau im Januar und „Mittelalterlich-frühneuzeitlicher Fundplatz im Neustädter Vorhafen“ von Andre Dubisch. Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr wird in einer Ausstellung von Thomas Schwarz und Norbert Kahl vom 19. Juli bis zum 22. September präsentiert.

Wahlen: In ihre Ämter wiedergewählt wurden Uwe Muchow als erster Vorsitzender, Norbert Kahl als zweiter Vorsitzender, Stefan Frahm als Kassenwart, Rudolf Böckenhauer als Schriftführer sowie Harm Hoffmann, Thomas Schwarz und Ilka Koch-Süzen als Beisitzer. (red)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen