reporter Neustadt

Polizeiliche Kriminalstatistik

Ostholstein. Die Polizeidirektion Lübeck hat ihre polizeiliche Kriminalstatistik für Ostholstein veröffentlicht. Insgesamt 5.891 Taten je 100.000 Einwohner wurden bekannt. 34 Prozent davon machen Eigentumsdelikte wie Diebstahl aus, zu Betrugstaten kam es in 15,2 Prozent der Fälle. Gewaltkriminalität (2,5 Prozent) und Sexualdelikte (1,8 Prozent) bilden ebenfalls nur einen kleinen Teil der Gesamtfälle ab. Über die Hälfte der angezeigten Straftaten (54,8 Prozent) konnte aufgeklärt werden.

Die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle hat 2023 erneut gegenüber dem Vorjahr zugenommen, bewegt sich in etwa aber auf dem Vor-Corona Niveau. 2023 wurden in Ostholstein 42,96 Prozent mehr Taten registriert. Die meisten der Wohnungseinbruchdiebstähle (193 in Ostholstein) wurden zur Nachtzeit begangen, in 33 Fällen schlugen die Täter tagsüber zu. Im Jahr 2022 waren es 135 Fälle, davon 31 zur Tageszeit. Im 10-Jahresvergleich nehmen die Taten, die im Versuchsstadium bleiben, tendenziell zu. Dies führt die Polizeidirektion Lübeck auf die gute Präventionsarbeit, dem verbesserten Einbruchschutz sowie der gesteigerten Wachsamkeit der Bürger zurück. Eine Zunahme an Ladendiebstählen ist in Ostholstein 2023 im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Hier wurden 808 Taten angezeigt. Das sind 16,09 Prozent mehr als im Jahr 2022, in dem 696 Ladendiebstähle polizeilich aufgenommen wurden. Bei Raubdelikten ging die Zahl der Taten um 23,33 Prozent auf 46 Fälle zurück (60 in 2022). Im Bereich der Sexualdelikte ist ein minimaler Anstieg um 3,43 Prozent auf 211 Fälle zu verzeichnen, das sind sieben mehr als 2022. Im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität ist ein Rückgang (-8,45 Prozent auf 769 statt 840 Fälle) zu verzeichnen. Dabei sind die Rückgänge vorwiegend im Bereich der allgemeinen Verstöße nach § 29 Betäubungsmittelgesetz (BtMG) im Zusammenhang mit Cannabis festzustellen. 78 Angriffe und Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte und ihnen gleichgestellte Personen gab es 2023, 2022 waren es 89. Hierzu zählen auch tätliche Angriffe auf Kräfte des kommunalen Ordnungsdienstes, des Rettungsdienstes und der Feuerwehr. Eine Möglichkeit für den Rückgang kann die Verbesserung der Schulung und Ausbildung sein. Weiterhin gibt es entsprechende Hilfsangebote für die im Einsatz betroffenen Kolleginnen und Kollegen, angefangen bei einer Einsatznachbereitung, bis hin zu psychologischer Betreuung. Der Wert der polizeilich bekannt gewordenen Opferzahlen im Zusammenhang mit Partnerschaftsgewalt ist in Ostholstein (346) im Vergleich zum Vorjahr (331) leicht gestiegen und bewegt sich auf einem mittleren Niveau im Vergleich zu den landesweiten Zahlen. Hinzu kommen Straftaten mit Gewalthintergrund innerhalb des familiären Umfeldes. In Ostholstein sind 149 Menschen Opfer von Familiengewalt geworden.

Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass die Einwohner Ostholsteins im landesweiten Vergleich sicher leben, auch wenn im ersten Jahr nach der Corona-Pandemie die Kriminalitätsbelastung in einigen Bereichen wieder gestiegen ist. Wachsamkeit und eine hohe Anzeigebereitschaft bleiben wichtige Faktoren, um der Kriminalität entgegen zu wirken. (red)


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