reporter Neustadt

Polstern live im Museum

Dieter Dohm war über Jahrzehnte als Raumausstatter selbstständig. Am 10. Mai Uhr berichtet er im Dorf- und Schulmuseum von der Vielfalt seines Handwerks und polstert die Sitzfläche eines Stuhles auf.

Dieter Dohm war über Jahrzehnte als Raumausstatter selbstständig. Am 10. Mai Uhr berichtet er im Dorf- und Schulmuseum von der Vielfalt seines Handwerks und polstert die Sitzfläche eines Stuhles auf.

Schönwalde. Nach über sieben Monaten Winterpause startet das Dorf- und Schulmuseum Schönwalde am 16. Mai wieder in die Saison. Bereits am Mittwoch, dem 10. Mai wird zur Saisoneröffnung Dieter Dohm ab 19.30 Uhr über das Handwerk des Polstern berichten. Der Raumausstattermeister aus Kasseedorf wird den Besuchern dabei die Gelegenheit geben live den Neuaufbau der gepolsterten Sitzfläche eines alten Stuhles mitzuerleben.

Dieter Dohm hat viele Jahrzehnte Berufserfahrung und ist noch im Alter von 83 Jahren aktiv. Aktuell arbeitet er an der Aufarbeitung eines alten Sofas mit Federkern. „Dem haben die Sprünge der Kinder den Garaus gemacht“, scherzt Dieter Dohm. Oft werden ihm Stühle aus Familienbesitz gebracht, deren Sitzfläche für die nächsten Jahrzehnte wieder aufgearbeitet werden muss. Zuletzt hat er dafür einen Baumwollstoff mit eingewebten Seidenfäden verarbeitet. Davor erhielten einige Sessel einen neuen Bezug in rotem Leder. So vielfältig wie das Material sind auch die Aufgaben. Noch immer hält Dieter Dohm die Kontakte zu den unterschiedlichsten Lieferanten, um die benötigen Bezugsstoffe ordern zu können. „Am langlebigsten ist noch immer Stoff aus Rosshaar. Das hat aber auch seinen Preis“. Als er noch ein paar Jahre jünger war habe er über die Wintermonate in Timmendorfer Strand ein ganzes Hotel mit 28 Zimmern renoviert, erinnert sich Dieter Dohm. Warum er noch im Alter von über 80 Jahren seinem Handwerk nachgeht und ist für ihn klar: „Wenn man gute Arbeit macht, wird man auch immer wieder angesprochen“.

Im Dorf- und Schulmuseum können Besucher auf rund 250 Quadratmetern der Alten Dorfschule von 1823 in die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts eintauchen. Dargestellt werden das Berufsleben, der landwirtschaftlich geprägten Alltag und natürlich das Leben in einer Dorfschule. Auch eine lebensgroße Pferdeplastik gehört zur Ausstellung. Das Museum öffnet dienstags und freitags von 16 bis 18 Uhr. Am Sonntag, dem 21. Mai beteiligt sich das Dorf- und Schulmuseum am 46. Internationalen Museumstag. (red)


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