Petra Remshardt

Polyneuropathie: Diagnostik und Therapie

Neustadt. Im Rahmen ihrer Vortragsreihe „GesundheitsGespräche“ lädt die Schön Klinik Neustadt am Donnerstag, dem 15. Oktober um 19.30 Uhr zu einem Vortrag unter dem Titel „Polyneuropathie: sorgfältige Diagnostik als Grundlage einer vernünftigen Therapie“ ein. Dr. Uwe Jahnke, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie, wird über Ursachen und neueste Behandlungsmethoden insbesondere dieser Nervenerkrankungen informieren. Er steht anschließend für individuelle Fragen der Besucher zur Verfügung.
Eine zunehmende Unsicherheit beim Laufen, aber auch ein Brennen oder ein Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen sind häufige Symptome einer Polyneuropathie. Hierbei handelt es sich um eine recht verbreitete Erkrankung, die - wie häufig der Fall - keine Schmerzen verursacht und oftmals nicht erkannt wird. Symptome sind dann vor allen Dingen eine starke Unsicherheit bei Dunkelheit, auf unebener Wegstrecke, aber auch eine Abnahme der Muskelkraft und Krämpfe in den Füßen sowie vereinzelt auch Blasenstörungen, eine Veränderung der Durchblutung und Schweißbildung.
Bei einer Polyneuropathie handelt es sich um eine Schädigung der kleinen Nervenäste, die sich vorwiegend in den Füßen, später auch an den Händen zeigt. Diese wird durch verschiedenste Erkrankungen, beispielsweise eine Stoffwechselerkrankung (Diabetes), aber auch durch Entzündungen oder Vitaminmangelzustände verursacht. Mittels einer umfangreichen Diagnostik gelingt es bei fast 80 Prozent der Patienten, die Ursache zu ermitteln. Hiervon wiederum ist fast die Hälfte gut behandelbar, sodass die zunehmende Nervenschädigung aufgehalten, oftmals sogar auch zur Zurückbildung gebracht werden kann. Häufige Ursachen einer Polyneuropathie sind neben dem Diabetes, dem exzessiven Alkoholkonsum oder einem Vitaminmangel auch eine entzündliche Erkrankung des peripheren Nervensystems oder auch eine toxische Schädigung, beispielsweise durch Medikamentennebenwirkungen. Aber auch wenn es nicht gelingt, die Ursache zu ermitteln, stehen heute moderne Schmerzmittel zur Verfügung, die dazu führen, dass zumindest die Schmerzsymptomatik deutlich gebessert werden kann. Diese neuen Medikamente werden mit ihren Wirkungen und Nebenwirkungen ausführlich im Rahmen des „GesundheitsGespräches“ besprochen.
Weitgehend unbekannt ist die Tatsache, dass viele Patienten, die unter einer Polyneuropathie leiden, auch ein sogenanntes Restless-Legs-Syndrom entwickeln. Es handelt sich hierbei um ein symptomatisches Restless-Legs-Syndrom, das oftmals durch die Standardmedikamente schwer zu behandeln ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist eine periphere Nervenschädigung, zum Beispiel im Rahmen einer Neuropathie, mit verursachend für die genannte Symptomatik. Bei diesen Patienten ist die Diagnostik außerordentlich hilfreich, da sich hieraus direkte Behandlungsmöglichkeiten ableiten lassen. Weiterhin gibt es für diese Patienten auch andere, von den Standardtherapien abweichende Behandlungsmöglichkeiten. Das „GesundheitsGespräch“ bietet Gelegenheit, praktische Tipps und Empfehlungen zu erhalten sowie sich mit anderen Betroffenen und deren Angehörigen auszutauschen.
Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Parkgebühren werden erstattet. Außerdem sind alle Besucher zu einem kleinen gesunden Snack eingeladen. Das „GesundheitsGespräch“ findet im großen Konferenzraum der Schön Klinik statt. (red)


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