Simon Krüger

Rapid Prototyping wird gerade für Startups immer wichtiger

Kaum etwas verändert sich so schnell und ständig wie die Welt der Startups. Neue Startups werden gegründet, bestehende wachsen und einige erfinden sich noch einmal komplett neu. So oder so gilt: Ständiger Wandel und hohe Anpassungsbereitschaft gehören zum Alltag eines jeden Gründers dazu.
 
Das ist besonders für die Startups eine Herausforderung, die nicht nur mit Software oder Dienstleistungen überzeugen wollen, sondern mit physischen Produkten. Diese müssen nämlich zunächst produziert und überarbeitet werden, bevor sie präsentierbar sind. Zum Glück gibt es mittlerweile zahlreiche Methoden, die unter dem Namen Rapid Prototyping zu fassen sind, die diesen Prozess erleichtern.
 
Was ist Rapid Prototyping?
Als Rapid Prototyping (zu Deutsch: schneller Modellbau) wird das Produzieren von Prototypen in kurzer Zeit und durch Verfahren mit "geringem" Aufwand bezeichnet. Das bedeutet, es wird zur Herstellung eines Prototyps nicht etwa eine ganze Produktionsstelle benötigt, es reichen 3D-Drucker und ähnliche Herstellungsverfahren. Ähnliche funktionieren Rapid Tooling (Werkzeugherstellung) und Rapid Manufacturing (schnelle Fertigung).
 
Beim Rapid Prototyping kann aus CAD-Konstruktionsdaten jederzeit und wiederholt ein Prototyp gefertigt werden, der sofort einsatzbereit beziehungsweise testbar ist. Die Möglichkeiten dafür können sich Unternehmen im eigenen Haus einrichten oder aber einen starken Partner an ihrer Seite wählen. Die Additive Fertigung von FKM ist ein gutes Praxisbeispiel dafür, was durch Rapid Prototyping möglich ist.
 
Welche Herstellungsverfahren gibt es?
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Rapid Prototyping umzusetzen. Da diese Form der Produktion in Zukunft nur noch an Bedeutung gewinnen wird, arbeiten weltweit viele Unternehmen an neuen und verbesserten Herstellungsmöglichkeiten.
 
Einige typische Herstellungsverfahren für Rapid Prototyping sind:

  • Stereolithografie (SLA)
  • Vakuumguss
  • Selektives Laserschmelzen (SLM)
  • Fused Layer Modeling (FLM)
  • PolyJet

Die in der Öffentlichkeit bekanntesten Herstellungsarten sind wohl die, die auf dem 3D-Druck basieren. Mit 3D-Druckern werden seit einigen Jahren immer wieder neue Standards gesetzt. Sowohl für kleine Unternehmen, die neue Herstellungsverfahren und Prozess entwickeln können, aber auch für Prestigeprojekte wie ein Auto aus dem 3D-Drucker.
 
Beim Herstellen von Produkten mit additiven Techniken wie dem 3D-Drucker werden die CAD-Daten so übersetzt, dass die Drucker Schicht für Schicht das Produkt herstellen. So können fertige Prototypen entstehen oder aber auch nur Einzelteile. Anwendung findet dieses Verfahren mittlerweile in nahezu allen Industriezweigen von der Medizin über Sportgeräte bis hin zur Raumfahrt.
 
Warum vor allem Startups auf Rapid Prototyping setzen sollten
Doch warum sollten sich ausgerechnet Startups mit dem Rapid Prototyping befassen? Das hat vor allem drei große Vorteile, die jedem Gründer bekannt sein sollten: Flexibilität, Präsentation und Einsparungen.
 
Einsparungen sind besonders in der Anfangsphase eines Startups enorm wichtig. Möchte ein Unternehmen Produkte entwickeln, dann braucht es für gewöhnlich eine Weile, bis sich genug Investoren finden lassen, um besagte Produkte auch entstehen zu lassen. Mit dem Rapid Prototyping können allerdings unter geringem Kostenaufwand erste Modelle entstehen.
 
Das ist auch beim nächsten Vorteil nicht zu unterschätzen: der Präsentation. Bestehende und potentielle Investoren lassen sich eher überzeugen, wenn die Unternehmensidee nicht mehr nur theoretisch ist, sondern greifbar wird. Das gelingt mit Prototypen eher als mit einer Power Point Präsentation. Prototypen sind greifbar und können somit für Qualität stehen - das ist auch für Marketing-Zwecke relevant.
 
Last but not least sind Rapid Prototyping Methoden aufgrund ihrer Schnelligkeit und Flexibilität genau das Richtige für Startups. Bei dem Entwurf (beziehungsweise der Entwicklung) von Produkten ist es unschätzbar wertvoll, wenn jederzeit ein Zwischenstand verfügbar ist. Das Drucken eines Entwurfs kann zu mehr Verbesserungen und Fehlervermeidung führen.
 
Somit ist es für die kreativen Köpfe hinter der Idee leichter, die Produkte zu entwickeln und verschiedene Varianten zu testen. Das kann in einer sich schnell verändernden Unternehmenswelt viel wert sein, da sich jeder, der Rapid Prototyping Verfahren zur Verfügung hat, schneller und effektiver an neue Produktanforderungen anpassen kann. Daher ist Rapid Prototyping auf dem Weg, in vielen Branchen zum Standardverfahren zu werden.


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