

Ostholstein. In diesen Tagen beginnt im gesamten Kreis
Ostholstein das Mähen der Wiesen zum Zwecke der Heugewinnung. Für die Rehkitze,
welche gerade erst von den Muttertieren im hohen, schützenden Gras gesetzt
wurden, wird es nun sehr gefährlich.
Um zu verhindern, dass die Kitze, welche noch nicht vor den herannahenden
Mähwerken flüchten können, verletzt werden, suchen die Jäger und ihre Helfer die
Wiesen systematisch ab. In den meisten Fällen hat der Bauer den Jäger darüber
informiert, wann welche Flächen gemäht werden. Zusätzlich wird das Rehwild
vergrämt, indem Stöcker mit im Wind flatternden Tüten auf den Wiesen aufgestellt
werden. Dies geschieht einen Tag vor dem Mähen und die Muttertiere, die Ricken
merken, dass hier etwas nicht stimmt, die Tüten sind ihnen unheimlich und sie
führen über Nacht ihre Kitze an einen anderen Ort.
Finden die Suchtrupps vorher schon ein Rehkitz, so markieren sie die Stelle
und der Landwirt weiß, dass dort ein Kitz liegt. Sollte man selbst ein Kitz
auffinden, darf man dieses keinesfalls berühren oder gar umsetzen. Sonst nimmt
die Ricke es nicht mehr an. (red)