Süsel. Nach der Unterschriftenaktion gegen die Emissionen (Lärm, Staub, Geruch) und der Gründung der Interessengemeinschaft „Sauberes Wohnen in Süsel“ fand am vergangenen Montag erstmalig ein Runder Tisch statt. Ins Rathaus dazu eingeladen hatte Süsels Bürgermeister Adrianus Boonekamp. Das war bei der kürzlich erfolgten Übergabe von mehr als 130 Unterschriften Betroffener dringend gewünscht worden. Beim Gespräch waren außerdem Elisabeth Lübker von der Gemeinde Süsel und Susanne Stange vom Bauamt der Stadt Eutin vertreten sowie das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), Petra Landschoff vom Dorfvorstand Süsel, die Firma Gollan und die Interessengemeinschaft mit Stephan Alm, Volker Bannow und Annegret Vogelsang.
 
 
Diskutiert wurden die Probleme, die sich durch die vielen Vögel ergeben, die „aufgesammelten“ Müll von der Recycling-Anlage auf die umliegenden Grundstücke verschleppen (der reporter berichtete). Die von der Firma Gollan beantragte Halle für den Umschlag, insbesondere des Bio-Mülls, stand dabei im Mittelpunkt: Thilo Gollan, Axel Guttmann und Rolf Bebensee erklärten, dass der Bau nach der erteilten Genehmigung möglichst schnell erfolgen würde; Unrat könnte anschließend kaum noch von den Krähen und Möwen in der Umgebung verteilt werden. Nachdem der Wunsch nach weiteren Schutzmaßnahmen vorgetragen wurde, wurde von den Verantwortlichen zugesagt, am Gebäude weitere Vogelnetze anzubringen, um den Vogelflug in das Gebäude und weitere Müllverschleppung zu verhindern.
 
 
Gesprächsinhalte waren zudem die Belästigung der Bevölkerung durch Lärm und Staub. Seitens des LLUR betonte Martin Rüter, dass die durch Gutachten nachgewiesenen Werte alle im erlaubten Bereich seien - ansonsten hätte es keine Genehmigung für den Betrieb der Recycling-Anlage gegeben. Es bestünde also keine Verpflichtung seitens der Firma, die erstellten Gutachten zu veröffentlichen. Thilo Gollan sagte jedoch zu, dass sie die beiden Sachverständigen bitten werden, die Ergebnisse bei zwei weiteren Terminen des Runden Tisches vorzutragen und Fragen dazu zu beantworten.
 
 
Momentan wird der ehemalige Hundeplatz an der L 309 von der Firma Gollan mit Sand aufgefüllt, damit dort anschließend Container gelagert werden können. Es wurde zugesagt, dass spätestens Mitte September mit dem Bau eines fünf Meter hohen Erdwalls zur L 309 begonnen wird. Je nach Fortgang der Arbeiten wird der Wall entsprechend erweitert, die Bepflanzung zur Straße soll möglichst noch im Herbst erfolgen. Thilo Gollan selbst schlug vor, auf dem Lagerplatz für die Container durch Bodenverdichtung zusätzlichen Staub zu vermeiden. Damit würden dann weitere Maßnahmen umgesetzt, insbesondere zur Verringerung von Lärm und Staub. Die Interessengemeinschaft „Sauberes Wohnen in Süsel“ begrüßt es ausdrücklich, dass der Runde Tisch stattfand und erhofft sich weitere konstruktive sowie lösungsorientierte Gesprächsrunden. Für Rückfragen dürfen sich Interessierte wenden an: igsws@t-online.de. (red)