Petra Remshardt

Schülerzeitung traf den Graffiti Künstler Jonas Wömpner

Neustadt. Neustadt ist bunt geworden. Ende Mai war der Künstler und Fotograf Jonas Wömper in Neustadt um mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in verschiedenen Workshops zu arbeiten, der reporter berichtete. Besonders gefreut hat es eine 6. Klasse der Jacob-Lienau-Schule und die Schülerzeitungs AG, dass der 31 jährige Hannoveraner zu ihnen in den Unterricht kam.
Neben eigenen „Kalligraffiti“ Schreibversuchen nahmen die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit war, viele Fragen zu stellen und mehr über die Graffitikultur zu erfahren.
Auch die Schülerzeitungs AG führte ein Interview.
Schülerin: Wie heißt du?
Wömpner: Ich heiße Jonas Wömpner.
 
Schülerin: Wie alt bist du?
Wömpner: Ich bin 31 Jahre alt.
 
Schülerin: Aus welcher Stadt kommst du?
Wömpner: Hannover, Linden.
 
Schülerin: Wie viele Graffiti hast du schon gemacht?
Wömpner: Ganz viele, das kann ich nicht zählen.
 
Schülerin: Ist das Sprühen illegal?
Wömpner: Sprühen auf einer Fläche wo du nicht draufmalen darfst ist illegal. Ich male nur auf Flächen, wo ich vorher den Besitzer gefragt habe, ob ich da malen darf. Vieles was ihr seht auf Zügen und Häusern ist meistens nicht legal. Ich mache Graffiti, was erlaubt ist. Ich frage den Besitzer und meistens bekomme ich auch noch Geld dafür, weil ich das zu meinem Beruf gemacht habe.
 
Schülerin: Welches ist deine Lieblingsfarbe?
Wömpner: Meine Lieblingsfarbe ist dunkeltürkis, dunkelgrün, Meerwasserblaugrün.
 
Schülerin: Was ist dein Lieblingsgraffitistil?
Wömpner: Mein Lieblingsgraffitistil Semiwildstyle mit ein bisschen Verschnörkelung drum herum. Mein eigener Style ist so eine Mischung aus rund und eckig.
 
Schülerin: Welches ist dein Lieblingsbuchstabe?
Wömpner: S, L, J, K, R, M … A mag ich auch, also ich hab keinen speziellen Lieblingsbuchstaben, C ist auch gut, T auch. Ich mag ziemlich viele.
 
Schülerin: Welcher ist schwer zu malen für Dich?
Wömpner: Ein V finde ich eher schwieriger. Bei mir sieht das immer gleich aus. Ich versuche vor allem auch Variationen reinzubringen und mal was zu verändern und da muss ich mich beim V ganz schön zu zwingen.
 
Schülerin: Verdienst du viel Geld?
Wömpner: Nein. Als Künstler verdient man erst mal nicht viel.
 
Schülerin: Aber du bist trotzdem glücklich?
Wömpner: Ich bin glücklich, ja, weil ich das mache, was mir Spaß macht. Das Geld reicht zum Überleben und auch zum in den Urlaub fahren. Mir geht´s gut.
 
Schülerin: Was ist dein Traum?
Wömpner: Für mich ist mein Traum alt werden, glücklich sein, Familie.
 
Schülerin: Möchtest Du bester Sprayer der Welt werden?
Wömpner: Nein, das ist für mich nicht so wichtig.
 
Schülerin: Ist Graffiti sprühen schwer?
Wömpner: Nein, das kann man relativ schnell lernen, wenn man möchte. Allerdings braucht man eine große Hand, um da lange drauf drücken zu können.
 
Schülerin: Was braucht man noch?
Wömpner: Man muss erst mal die Grundlage haben, gerne etwas zu zeichnen. Dafür braucht man Geduld und Ausdauer. Geduld und Ausdauer braucht man auch drei, vier Stunden oder länger an einem Bild zu arbeiten, so lange an der Wand zu stehen. Zum Malen braucht man auch eine ruhige Hand. Dann brauche ich Handschuhe, dass ich die Farbe nicht an die Finger bekomme, weil der Lack giftig ist. Denn auch die Haut nimmt die Giftstoffe auf. Und ich trage einen Atemschutz, damit ich die Gase nicht einatme. Die Gase sind giftig, und wenn man das viel macht, ist das schädlich. Auf Dauer ist das schon sehr ungesund.
 
Schülerin: Welches ist das größte Kunstwerk was du gemalt hast?
Wömpner: Das größte Bild ist in Hannover Linden, im Allerweg. Da habe ich mit meinem Partner Jasha Müller eine Frau und einen Mann gemalt, Häuser und ganz viele Namen von Kindern und Jugendlichen aus dem Stadtteil. Die haben auch mitgemalt.
 
Schülerin: Hat dich schon jemand auf der Straße erkannt?
Wömpner: Nein. Eigentlich zeigen Graffitisprüher ja nicht so ihr Gesicht wie zum Beispiel Sänger. Man sieht immer nur das Geschriebene oder Gemalte an der Wand. Aber ich wurde schon mal angesprochen, dass ich ein tolles Bild gemalt habe.
 
Text: Heike Rhein und die Schüler der Schülerzeitungs AG Jacob-Lienau-Schule


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen