

Grube. Nach 26 Jahren verabschiedete sich Günther Ott,
liebevoll „Otti“ genannt, in den Ruhestand. Er lebte für die Schule und die
Schüler der Grundschule Grube. Mit Leidenschaft und Herzblut erledigte er fast
drei Jahrzehnte die Tätigkeiten des Hausmeisters. Er war ein kompetenter
Ansprechpartner rund um das Schulgebäude und das Schulgelände. „Otti war ein
Hausmeister, der anpackte, mitdachte und vor allem bei den Schülern beliebt
gewesen ist“, betonte Schulleiter Lars Gallowsky bei seiner Abschiedsrede. So
sei beispielsweise in Zeiten der Hauptschule sein Kabuff fast jede Pause mit
älteren Schülern besetzt gewesen, die sich mit ihm über alles Mögliche
unterhielten.
Bevor Günther Ott an die Schule kam, war er bereits zwei Jahrzehnte auf dem
Bau tätig. Er lernte bei der Firma Stoltenberg in Heringsdorf das Handwerk des
Maurers und war anschließend bei der Kohlert Kellenhusen Baugesellschaft
angestellt. 1989 konnte sich der Handwerker gegen 48 Mitbewerber durchsetzen.
„Sein freundliches, offenes und ehrliches Wesen, seine Umsichtigkeit und
Aufrichtigkeit, seine präzise Arbeitsweise sowie sein handwerkliches Geschick“
waren laut Bürgermeister Volkert Stoldt seine Qualifikationen, mit denen er
damals überzeugte.
Günther Ott trug mit die Verantwortung für den baulichen Zustand der Schule.
Dabei gehörten die Wartung und Pflege der Schuleinrichtung zu seinen
Arbeitsaufgaben. „Du hast dich all die Jahre für unser Schulgebäude
verantwortlich gefühlt. Dank Deines Fachwissens und Deiner Weitsicht hast Du
rechtzeitig bei der Schulleitung angeregt, was an dieser Schule als Nächstes
saniert werden muss. Dass das Gebäude in solch einem guten Zustand ist, ist zum
Großteil Dein Verdienst“, lobte Lars Gallowsky den Hauswart.
„Otti“ war ein Multitalent, dem das handwerkliche Geschick in die Wiege
gelegt worden ist. Diese Fertigkeit gab er unter anderem als AG-Leiter an die
Schüler weiter. Er war in der Gestaltung des Schulhofes involviert, konnte
zimmern, tischlern und Fliesen verlegen. „Otti hat eine große künstlerische Ader
und konnte seine Kollegen mit Ideenreichtum gut beraten. Und mit seinem
handwerklichen Geschick hat er uns Lehrkräften den Alltag sehr erleichtert“,
schwärmte Lisbeth Nehlsen, die gemeinsam mit Günther Ott den Schulhof gestaltet
hat. „Seine Flexibilität, seine Vielseitigkeit und sein geschultes Auge machten
ihn zu einem unverzichtbaren Glücksfall für die Schule“, sind sich die Kollegen
einig.
Eine unvorhersehbare Herzklappen-Operation Anfang Oktober zwang den
Hausmeister ungewollt in die Knie und er musste seine Tätigkeit schlagartig
aufgeben. Anfang Januar ging Günther Ott dann offiziell in den Ruhestand über.
Seinen neuen Lebensabschnitt werde der 63-Jährige mit Ehefrau Käthe und Hund
Gismo genießen. Was ihm bleibt, ist die Leidenschaft zu basteln und zu tüfteln.
„Nun ist es geschehen, nun ist es soweit, denn sie ist zu Ende, unsere Ottizeit!
Spannend war es immer, lustig und famos! Hier in dieser Schule, da war echt was
los, hier in der Schule, da war echt was los! …“ Mit dem „Otti-Lied“
verabschiedeten sich die Schüler der Grundschule Grube von ihrem Hausmeister.
Seit knapp einen Monat ist Karl-Heinz Wilkens in die großen Fußstapfen
Günther Otts getreten. Der gelernte Tischler war 28 Jahre bei der Firma Heye in
Oldenburg tätig und konnte sich gegen 63 Mitbewerber behaupten. (inu)