reporter Neustadt

Sofortmaßnahmen für nachhaltige und unabhängige Mobilität

Kiel. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sowie der aktuelle Report des Weltklimarats IPCC machen deutlich: Unsere Mobilität darf nicht länger abhängig vom Öl sein. „Das Fahrrad bietet vielen Menschen einen guten Ansatz, um nachhaltig und trotzdem individuell mobil zu sein. Doch die aktuelle Situation ist einfach nicht ausreichend“, beurteilt Stephanie Meyer, Landesvorsitzende des ADFC Schleswig-Holstein, die Lage. „Wir fordern deshalb alle Verantwortlichen im Land auf, konkrete Sofortmaßnahmen für nachhaltige und unabhängige Mobilität umzusetzen!“
Das heißt: es möglichst vielen Menschen so einfach wie möglich zu machen, alternative Mobilitätsformen zu nutzen und auf das Auto zu verzichten. Und wenn mehr Menschen Fahrrad fahren, aber noch keine adäquate Fahrradinfrastruktur gebaut ist, braucht es alternative Maßnahmen, die die Straßen sicherer machen. Für Meyer ist klar: „Dabei kann das Fahrrad nicht als alleiniger Verkehrsträger funktionieren, sondern muss im Umweltverbund mit Bus und Bahn gedacht und gefördert werden.“
Deshalb schlägt der ADFC Schleswig-Holstein Land, Kreisen und Kommunen folgende Maßnahmen zur kurzfristigen Umsetzung vor:
 
Tempo 30 sofort!
Egal ob Kita, Schule oder Pflegeeinrichtung - Kommunen und Kreise können bereits jetzt schon eigenständig in vielen Straßen Tempo 30 anordnen. Das reduziert nicht nur den verbrauchten Sprit, sondern auch Lärm und Feinstaub. Zeitgleich verringert sich der Bremsweg und die Verkehrssicherheit und das Sicherheitsgefühl für Radfahrende steigen.
 
Fahrradstraßen überall!
Gute Radwege zu planen und zu bauen braucht Zeit. „Wir brauchen aber schnell sichere Infrastruktur, damit mehr Menschen aufs Rad steigen. Fahrradstraßen können einfach und ohne großen verfahrenstechnischen Aufwand oder bauliche Veränderungen angeordnet werden. Wir fordern deshalb alle Kommunen und Kreise im Land auf, nach ihren Möglichkeiten sofort Fahrradstraßen einzurichten!“
 
ÖPNV-Preise runter - und Angebot rauf!
Nicht für jede Strecke ist das Fahrrad geeignet. „Deshalb brauchen wir schnell eine ÖPNV-Offensive. Dabei müssen die Kreise und die Landesregierung Hand in Hand zusammenarbeiten. ÖPNV-Preise müssen kurzfristig gesenkt und zeitgleich das Angebot an Bussen und Bahnen zügig -besonders in den Randzeiten - ausgebaut werden.
Um in Zukunft unabhängiger von Ölimporten zu werden, muss - abgesehen von kurzfristigen Sofortmaßnahmen - die Mobilitätswende auch langfristig mit aller Kraft verfolgt werden.“ Die Forderungen des ADFC Schleswig-Holstein e.V. dazu finden sich hier: https://sh.adfc.de/landtagswahl. (red)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen