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Starke Sturmschäden in den Landesforsten

Schleswig-Holstein. Soweit die Sicherheit es zulässt, verschaffen sich seit Montagmorgen Försterinnen und Förster der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) einen Überblick zu den Sturmschäden in den Förstereien. Das vorläufige Ergebnis: Insgesamt hat es beträchtliche Sturmschäden in den Wäldern der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten gegeben, wobei es große regionale Unterschiede gibt. Während die Försterinnen und Förster im Norden Schleswig-Holsteins moderate Schäden melden, sind es vor allem die Förster in der Mitte und im Süden des Landes, die von teilweise starken Schäden zu berichten wissen. „Wir haben uns ein erstes Bild von den Auswirkungen der Stürme verschaffen können“, so Tim Scherer, Direktor der Landesforsten. „Ersten Schätzungen zufolge rechnen wir mit rund 60.000 Festmetern Sturmholz. Das entspricht ungefähr der Größenordnung von knapp 30 Prozent unserer jährlichen, nachhaltigen Einschlagsmenge. Summa summarum aber können wir zum jetzigen Zeitpunkt behaupten, dass wir voraussichtlich mit einem blauen Auge davongekommen sind“.
 
Allerdings ist die Gefahr noch lange nicht gebannt. Jetzt arbeiten die Försterinnen und Förster gegen die Zeit und müssen geplante Arbeiten wie Pflanzungen oder Zaunarbeiten umdisponieren, um schnellstmöglich das aufwändige Entfernen der Einzelwürfe aus dem Wald zu stemmen. Daraus könnte nämlich bruttaugliches Material für den Borkenkäfer entstehen, der in der zweiten Aprilhälfte zu Schwärmen beginnt. Auch das Betreten der Wälder ist nach wie vor in den nächsten Tagen lebensgefährlich! Das scheinen immer wieder Erholungsuchende zu vernachlässigen oder zu ignorieren, wie viele Försterinnen und Förster feststellen. Deswegen appelliert Scherer aufgrund der aktuellen Gefahrensituation in den Wäldern nochmals an alle Waldbesucher, in dieser Woche auf den Aufenthalt im Wald gänzlich zu verzichten. Da der Boden vom vielen Niederschlag aufgeweicht ist, muss damit gerechnet werden, dass weitere Bäume umstürzen. Auch die Gefahr herabfallender Äste ist noch nicht gebannt. „Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten unter Hochdruck daran, möglichst schnell die angefallenen Aufräumarbeiten zu erledigen. Dabei werden zunächst Waldwege, Straßen und Einrichtungen von Schäden befreit. Diese Arbeiten nehmen etwas Zeit in Anspruch und könnten auch kurzfristig den ein oder anderen Waldweg witterungsbedingt zusetzen. Diese werden aber nach Abschluss der Arbeiten wieder instandgesetzt. Wir bitten daher alle Waldbesucher um Verständnis für die Dauer der Aufräumarbeiten“. (red)


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