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Strandfunde bleiben mysteriös - Illegaler Müll oder alte Strandbefestigungen

Silke Grau findet beim Spaziergang am Strand immer wieder diese Kunststoffteile und hat den reporter gefragt, worum es sich dabei handelt.

Silke Grau findet beim Spaziergang am Strand immer wieder diese Kunststoffteile und hat den reporter gefragt, worum es sich dabei handelt.

Bild: Silke Grau

Neustadt. In der vergangenen Woche haben wir unsere Leserinnen und Leser gefragt, was das für seltsame Kunststoffteile sind, die derzeit vermehrt in Neustadt am Strand angespült werden. Daraufhin gab es viele Reaktionen, doch das Rätsel ist noch nicht gelöst.

Joghurtverpackungen: Eine Spur führt nach Dahme, denn ein Leser konnte sich sehr gut daran erinnern, dass in den 1970er Jahren in Dahmeshöved direkt an der Steilküste eine LKW-Ladung dieses Plastikmülls illegal abgekippt worden sei. Er vermutet, dass es sich dabei um Reste ausgestanzter Plastikteile irgendeiner Verpackungsfirma, beispielsweise von Joghurtbechern, handeln könnte. Man habe sie damals noch jahrelang in Grömitz und Kellenhusen finden können. Ob sie es nach so langer Zeit jetzt nach Neustadt geschafft haben oder ob es neuer Müll ist, ist jetzt natürlich fraglich. Allerdings wurde der reporter-Redaktion auch von anderer Seite bestätigt, dass früher tatsächlich an dieser Stelle in Dahme illegal Müll abgekippt worden sei.

Unabhängig davon tippten noch viele andere Leserinnen und Leser auf Joghurtbecher beziehungsweise Stanzreste von solchen Bechern.

Alte Uferbefestigungen: Eine zweite, stark vertretene Meinung aus der reporter-Leserschaft lautet, dass es sich bei dem Plastikmüll um Teile alter Sandfangzäune beziehungsweise Befestigungsmatten handeln könnte. Diese Teile seien damals unter anderem auch in Dahme an der Steilküste beim Leuchtturm eingebaut worden. Urspünglich seien das größere, zusammenhängende Folien gewesen, aus denen runde Formen ausgestanzt wurden. Es könnte sein, dass die letzte Sturmflut oder starke Wetterverhältnisse diese abgerissen oder freigelegt haben und sie dann durch die bei uns vorherrschende Nordostströmung in die Bucht gespült wurden.

Ob nun illegaler Plastikschrott aus den Siebzigern oder alte Uferbefestigungen, bei den Teilen handelt es sich eindeutig um Müll, der wohl durch die letzte Sturmflut freigespült wurde und nun vermehrt an unseren schönen Stränden auftaucht.

Am besten macht man es wie Silke Grau, die uns um Hilfe beim Lösen des Rätsels gebeten hatte und die beim Spaziergang die Teile einfach aufsammelt und entsorgt.

Wer sich lieber in einer größeren Gruppe dafür einsetzen möchte, die Umwelt von Unrat zu befreien, der kann sich an der Aktion „Saubere Landschaft“ beteiligen, die am kommenden Wochenende in fast allen Orten in unserer Region stattfindet.

Ein großer Dank geht natürlich an alle Leserinnen und Leser, die sich an des Rätsels Lösung beteiligt haben. (gm)


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