Thea Schmütz feierte am Wochenende ihren 100. Geburtstag
Rückblick auf ein langes, erfülltes Leben
Gosdorf. Viel Arbeit, wenig Alkohol und keine Zigaretten - das ist laut Thea Schmütz das Geheimnis, wie man 100 Jahre alt werden kann. Sie selbst hat es am vergangenen Sonntag geschafft, dieses ganz besondere Datum zu erreichen. Geboren am 20. Juni 1921 als Thea Paustian in der Weimarer Republik, hat die Jubilarin als eines von sieben Geschwistern ein ganzes Jahrhundert in Gosdorf verbracht. 1947 wechselte sie vom Strieper zum Achterhof, dem sie bis heute treu geblieben ist. Hier hat sie mit ihrem Mann, der vor 10 Jahren verstorben ist, Kühe gezüchtet.
Das Leben von Thea Schmütz war durchgehend geprägt von viel Arbeit. „Während des Krieges habe ich viel auf dem Feld gearbeitet. Nach dem Krieg waren hier überall Flüchtlinge untergebracht, die versorgt werden mussten. Man muss immer in Gang bleiben, das hält fit“, erklärt sie auf plattdeutsch im Gespräch mit dem reporter bei einem kleinen Empfang am Vormittag mit Riepsdorfs Bürgermeister Hartwig Bendfeldt und dem Vorsitzenden des DRK Ortsvereins Riepsdorf Bodo Czepannek. Denn platt snacken war immer ihre große Leidenschaft. Thea Schmütz hat vier Kinder, acht Enkelkinder und 10 Urenkel, ein weiterer Urenkel wird im Oktober dazukommen.
Für Hartwig Bendfeldt war es der erste 100. Geburtstag in seiner Amtszeit und dadurch auch für ihn etwas ganz Besonderes. Seit dem 91. Geburtstag von Thea Schmütz war er jedes Jahr zu Besuch: „100 Jahre alt zu werden ist wie ein Lottogewinn. Thea Schmütz war immer fleißig und liebevoll und hat stets alle guten Tugenden repräsentiert“, so der Bürgermeister, der jede Menge Geschenke mitbrachte. Neben einem prall gefüllten Präsentkorb mit Leckereien überreichte er eine Ehrenurkunde der Gemeinde Riepsdorf und sogar eine Urkunde von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, bevor es am Nachmittag in der Scheune eine große Feier mit der gesamten Familie gab.
Und was sagt Thea Schmütz selbst zu ihrem Ehrentag? „Ich habe nicht damit gerechnet, 100 zu werden und freue mich sehr darüber. Ich habe aber auch keine Angst vor dem Tod. Denn mein Leben war lang und erfüllend.“ (ab)