Alexander Baltz

Tourismus-Ausschuss tagte

Neustadt in Holstein. 153 Seiten hatten die Mitglieder des Tourismus-Ausschusses im Vorfeld der Sitzung am vergangenen Mittwoch durchzuarbeiten. Mit dem „Tourismusentwicklungskonzept Lübecker Bucht 2030“ soll das bestehende Tourismusentwicklungskonzept Lübecker Bucht aus dem Jahr 2010 fortgeschrieben und um neue Entwicklungen, Zielsetzungen und Projekte ergänzt werden. André Rosinski, Vorstand der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht, stellte dieses Konzept detailliert vor. Warum dieses Konzept überhaupt entwickelt wurde, hatte André Rosinski bereits im November 2019 im Gespräch mit dem reporter vermittelt und es damals als ein Konzept für die gesamte Region von Timmendorfer Strand, Scharbeutz über Sierksdorf bis Neustadt inklusive aller Ortsteile und des Binnenlandes für die kommenden 10 Jahre bezeichnet (der reporter berichtete).
 
Kernpunkte dieses Konzeptes: Nachhaltigkeit, Standortverträglichkeit und Ganzheitlichkeit für die Lübecker Bucht. Wesentlich dabei sei, die Einheimischen dabei nicht aus den Augen zu verlieren, denn nur gemeinsam lasse sich ein verträglicher Tourismus planen, da sich auch Ortsbilder und Infrastruktur regionstypisch verändern werden. Auch die Zielgruppen, die angesprochen werden sollen, gilt es genau zu definieren. Die Lübecker Bucht solle ein einheitlicher Erlebnisraum betrachtet werden, eine stetig fortschreitende Zusammenarbeit der einzelnen Orte sei unerlässlich.
Im Januar 2020 hat es in Neustadt zu diesem Thema bereits eine Ideenbesprechung mit Bürgern gegeben, coronabedingt kamen weitere Termine nicht zustande. Eine Ergebnispräsentation für die Bürger soll folgen. Nach der Sommerpause (im dritten oder vierten Quartal) soll das Konzept in die Beschlusslage beim Tourismusausschuss und in der Stadtverordnetenversammlung kommen. Eine ausführliche Beratung sowie die Empfehlung an die Stadtverordnetenversammlung ist für eine der nächsten Sitzungen des Tourismusausschusses vorgesehen.
 
 
Im Bericht der TALB stellte Rosinski zudem einen Corona-Fahrplan vor. Ein gemeinsamer Maßnahmen- und Stufenplan soll die Wiedereröffnung des Tourismus regeln. Hierbei komme es auf ein abgestimmtes Vorgehen der einzelnen Orte an. Anwohner, Gewerbebetriebe und Gäste sollen mit ihren Wünschen dazu berücksichtigt werden. Sogenannte „Wenn-Dann-Szenarien“ müssten vorher in Bezug auf Veröffentlichungen in den Medien abgestimmt sein. Dabei gehe es um verkehrslenkende Maßnahmen und die Ordnung am Strand. Ob der Tourismus zu Ostern wieder geöffnet wäre, entscheide sich erst nach der Ministerpräsidenten-Konferenz am 22. März, dann bliebe zur Vorbereitung nur eine knappe Woche.
 
Weiterer Tagesordnungspunkt war das Nachhaltigkeitsmanagement der Stadt Neustadt. Seit dem 1. Juni 2020 hat die Stadt Neustadt in Holstein eine Nachhaltigkeitsmanagerin. Die Ziele und ein konkreter Fahrplan für die Umsetzung von Maßnahmen würden bislang weitestgehend fehlen. Das Nachhaltigkeitsmanagement werde mit einer Vielzahl an Erwartungen konfrontiert, die auch aus seiner Einbindung in das Stadtmarketing resultieren, aber auch aus unterschiedlichen Vorstellungen des Begriffs „Nachhaltigkeit“. Mit breiter Beteiligung auch der Öffentlichkeit soll ein Handlungskonzept erarbeitet werden, welches auch die konkrete Umsetzung von Maßnahmen definiert.


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen