Petra Remshardt

„Unser Nachbar Polen - So fern und doch so nah“

Mirko Schönfeldt, Honorarkonsul Nicolaus Lange, Pavel Plachecki, Benedict Küpker (v. lks.).

Mirko Schönfeldt, Honorarkonsul Nicolaus Lange, Pavel Plachecki, Benedict Küpker (v. lks.).

Neustadt. „Quo vadis Polonia?“ haben sich viele der 25 geladenen Gäste der Europa-Union Neustadt gefragt, als sie im „Marienhof“ gemeinsam mit Polen über Polen sprachen. Doch Pavel Plachecki, Lehrer an der Europaschule in Neustadt, verstand es sehr gut, die Aufmerksamkeit zunächst auf ganz andere Gedanken zu bringen. Mit großem Interesse folgten Mitglieder und Gäste der Europa-Union seinen Ausführungen zu einigen auffälligen kulturellen Unterschieden, die bei den deutschen Gästen Aha-Effekte und bei den polnischstämmigen Gästen Kopfnicken und Schmunzeln auslösten.
 
Außerdem waren die beiden Schülerinnen der Europaschule Sarah und Alicia zu Gast und haben von ihren unmittelbaren Eindrücken vom insgesamt zweiwöchigen Austausch mit einer polnischen Schule berichtet. Diese Erzählungen aus erster Hand haben allen Anwesenden lebendig vor Augen geführt, dass die Jugend in beiden Ländern trotz aller Sprachbarrieren „die gleiche Sprache spricht“.
 
Dieses Bild hat dann auch der Honorarkonsul der Republik Polen, Nicolaus Lange, aufgegriffen, indem er betonte, dass er keine Unterschiede zwischen der jungen Generation in beiden Ländern sehe. Vielmehr hätten die Menschen auf beiden Seiten dieselbe Überzeugung, dass die Einigkeit und Stabilität Europas von vitaler Bedeutung für das Gedeihen gerade unserer beider Länder sei: „Gerade bei der polnischen Jugend ist der europäische Geist fast in jedem Gespräch spürbar. Ein Polen außerhalb Europas ist für Jugendliche in Polen fast nicht mehr vorstellbar. Deshalb setzen wir uns auch so intensiv für den Austausch zwischen unseren Jugendlichen ein“.
 
Der Abend wurde von dem Auszubildenden Benedikt Küpker moderiert, der immer wieder sehr intensiv seiner Besorgnis über nationale Alleingänge in Europa Ausdruck verlieh und betonte, dass „wir Polen in dem aktuellen politischen Prozess nicht als zentraleuropäische Kraft verlieren dürften“.
 
Der Abend wurde durch polnische und polnischstämmige Gäste mit durchaus kontroversen, aber stets positiven Beiträgen besonders bereichert. „Es ist heute so wichtig wie schon lange nicht mehr, dass wir miteinander und nicht übereinander sprechen“, so Mirko Schönfeldt, Vorsitzender der Europa-Union in Neustadt und weiter: „Polen ist uns so viel näher, als uns die sprachliche Barriere glauben lässt. Mein Bild über Polen habe ich heute Abend in vielen Punkten revidieren müssen“. (red)


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