Marlies Henke

Vier Notrufsäulen für den Strand

Der stellvertretende Werkleiter des Tourismus-Service Stephan Reil (lks.) mit Christian Lang von der Björn-Steiger-Stiftung.

Der stellvertretende Werkleiter des Tourismus-Service Stephan Reil (lks.) mit Christian Lang von der Björn-Steiger-Stiftung.

Neustadt-Pelzerhaken-Rettin. Die örtlichen Strände in Neustadt, Pelzerhaken und Rettin sind hoch frequentierter Aufenthaltsorte und erfreuen sich bei Einheimischen und Gästen sowohl in der Saison, als auch in der Nebensaison großer Beliebtheit.
Gerade die verstärkte Nachfrage nach Stranderlebnissen im Inland aufgrund der Corona-Pandemie hat dem Thema Badesicherheit noch eine größere Bedeutung zukommen lassen. Für dieses Thema ist Stephan Reil vom Tourismus-Service zuständig. Zusammen mit der DLRG ist er immer an einer Optimierung interessiert. Aus diesem Grund nahm er im Januar Kontakt zur Björn-Steiger-Stiftung auf. Hintergrund ist, dass eine der Stiftungsschwerpunkte das Thema „Badesicherheit“ ist und die Stiftung Orte bei der Anschaffung von Notrufsäulen unterstützt. Nun wird auch Neustadt von der Björn-Steiger-Stiftung mit solchen Notrufsäulen ausgestattet.
Der ein oder andere kennt Notrufsäulen aus dem Straßenverkehr. Sie geben ab sofort am Strand die Möglichkeit im Notfall schnell einen Notruf abzusetzen, gerade in Zeiten außerhalb der Saison oder außerhalb der Wachzeiten durch die DLRG. Im konkreten Fall laufen die Notrufe direkt bei der bundesweit einheitlichen Nummer 112 auf. Nun wurden die insgesamt vier Notrufsäulen gut sichtbar vor Ort und in Anwesenheit der Björn-Steiger-Stiftung installiert. „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Stadt Neustadt und der DLRG für mehr Sicherheit an den Stränden von Neustadt, Pelzerhaken und Rettin sorgen zu können“, sagte Christian Lang von der Björn-Steiger-Stiftung bei der offiziellen Übergabe. Die neuen Notrufsäulen befinden sich gut sichtbar am Strandbad Neustadt direkt vorm Umwelthaus, in Pelzerhaken vor der DLRG-Station und am Hauptzugang des Kite- und Surfstrands sowie in Rettin am Seebrückenvorplatz.
„Die Bedienung der modernen Notrufsäulen ist einfach gehalten“ erläutert Stephan Reil, stellvertretender Werkleiter des Tourismus-Service. In einem Notfall kann per Knopfdruck die Rettungsleitstelle 112 kontaktiert werden. Dabei wird der Standort automatisch per GPS übermittelt. Die Kommunikation erfolgt über einen integrierten Lautsprecher und ein Mikrofon. Die Funkanbindung ist über das LTE-Netz garantiert. Auch sendet die Säule beim Absetzen eines Notrufs ein gut sichtbares Leuchtsignal aus. Dies hilft den alarmierten Rettungskräften, schnell zum Notfallort zu finden. Betrieben werden die Säulen mit Solarenergie, daher kann auf Erdkabel verzichtet werden.
Notrufsäulen am Strand
Notruftelefone an Bundes- und Landstraßen waren in den 70er-Jahren eines der ersten Projekte zur Lebensrettung, derer sich die Björn-Steiger-Stiftung annahm. Damit verfügt die Stiftung über die notwendige Expertise, um mit modernen Notrufsäulen auch heute noch Leben zu retten. Im Jahr 2019 startete die Stiftung ein neues Projekt in Zusammenarbeit mit der Deutschen DLRG, um Notrufsäulen an Stränden und Badeseen aufzustellen. Denn wer im Sommer am Strand liegt, hat aus Angst vor Diebstahl häufig kein Mobiltelefon dabei. Wenn dann ein Notfall eintritt und schnell Hilfe gerufen werden muss, kann die Notrufsäule zum Lebensretter werden.
Über die Björn-Steiger-Stiftung
Die Björn-Steiger-Stiftung wurde aus einem traurigen Anlass gegründet. Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der damals achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 – nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn-Steiger-Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind zum Beispiel die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112 oder der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenen-Transport. (red/he)


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