Marco Gruemmer

Wassersportzentrum Kellenhusen feierte Richtfest

Kellenhusen. „Wir haben den Anspruch, ein wettbewerbsfähiges Wassersportzentrum vorzuhalten“, erklärte Tourismusleiter Raimund Kiesbye.Seit vielen Jahren ist das Kellenhusener Wassersportzentrum ein Begriff in der Szene und gleichzeitig Anlaufpunkt für zahlreiche Urlauber. Neben Segel-, Kajak- und Surfkursen steht auch Stehpaddeln auf dem Schulungsprogramm. Doch das Gebäude, eine ehemalige Strandkorbbude von 16 Quadratmetern Größe, wurde den heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht und musste am 25. März abgerissen werden. Jetzt ist das Nachfolgebauwerk gerichtet worden.

Bis das Richtfest des neuen Gebäudes am verganegen Freitag gefeiert werden konnte, war es ein langer und steiniger Weg. Es galt zahlreiche Schwierigkeiten zu bewältigen. Beispielsweise musste die anspruchsvolle Statik mehrfach geändert werden. Auch der Bebauungsplan hatte einen langen Prozess mit einigen Pannen hinter sich. Geplant hatte der Tourismus-Service Kellenhusen bereits seit 2016.

Der Entwurf der neuen Surfschule geht zurück auf eine studentische Semesterarbeit. Tim Teske und Daniel Freilinghaus von der Uni Wismar zeichneten sich dafür verantwortlich. „Diejenigen, die das neue Gebäude planen, sollten nicht älter sein, als diejenigen, die es später nutzen“, erläuterte Raymond Kiesbye die Intention des Vorgehens. 2021 wurden die Pläne der Gemeindevertretung vorgestellt und stießen auf positive Resonanz.

Besonderen Wert legte der Tourismus-Service Kellenhusen als Bauherr auf Nachhaltigkeit. So wurden nicht nur Konstruktion und Fassade unter Verwendung von nachwachsendem Rohstoff und altem Holzmaterial geplant, sondern auch eine Dämmung mit Seegras. „Diese Methode ist an der Küste über Jahrhunderte wirksam gewesen. Warum sollte das jetzt nicht mehr funktionieren?“ erläuterte Kiesbye. Ein Gründach rundet das Konzept ab.

Die studentische Planung wurde vom Architekten Ludger Hüttenmüller überarbeitet und bauantragsreif gemacht. Insgesamt soll der 150 Quadratmeter große Neubau, der aus einem Lager und dem Servicegebäude besteht, 565.000 Euro kosten.

Auch wenn die Bauarbeiten jetzt sehr zügig vorangehen, konnte durch die Verzögerungen im Vorfeld eine Fertigstellung zur Saison 2024 nicht mehr realisiert werden. Die bisherige – und zukünftige – Pächterin, Noemi Niestrath, betreibt ihr Geschäft daher derzeit aus zwei Containern heraus. Für die offizielle Eröffnung des Wassersportzentrums wird ein Termin Ende Juli/Anfang August anvisiert. (red/mg)

Richtspruch

„Mit Gunst und Verlaub. Es ruht heut die geübte Hand, nach harten Arbeitstagen, grüßt stolz der Richtkranz nun ins Land.

Hier stehen wir zusammen, der Rohbau ist vollbracht. Im Team haben wir gemeinsam, erschaffen was im Kopfe endstand.

Ein jeder tut sein Bestes rein, ein Zentrum des Wassersport wird es mal sein.

Ein Ort der Zusammenkunft von Wasserliebenden

und des Sportlerskunst.

Auch den Hungrigen und Durstigen soll es Wohl gesonnen sein. Hier in Kellenhusen an diesem wundervollen Strand.

Bei Regen und bei Sonnenschein, sollen alle Menschen hier geborgen sein.

Auch allen die hier unten stehen, wünsch Glück ich viel und Wohlergehen.

Drum wünsche ich so gut ichs kann, so kräftig wie ein Zimmermann, mit Stolz empor gehobenem Blick, dem neuem Gebäude recht viel Glück.

Nun nehme ich froh das Glas zur Hand, will jeder man die Ehr ich geben, wie es sich nach altem Brauch gebührt, wenn so ein Bau ist ausgeführt.

Nun ist das Glas wohl ausgeleert, weiter für mich nichts mehr wert, drum werfe ich es zu Boden nieder, zerschmettert braucht es keiner wieder.“ Sebastian Struhl, Zimmermannsgeselle der Firma Hans Voss Holzbau


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