

Eutin. Die 18 Gesellenstücke auf schönsten Hölzern, die im Foyer der Sparkasse Holstein stehen, seien der Beweis dafür, dass ihre Schöpfer, die 18 Auszubildenden im Tischler-Handwerk, die am vergangenen Freitag freigesprochen wurden, ihr Handwerk verstehen, sagte Michael Ringelhann aus dem Vorstand der Sparkasse Holstein als Gastgeber der Tischler-Innung. „Heute wissen Sie, dass Sie die Herausforderung gemeistert haben. Sie wissen, dass Sie das Handwerk von der Pike auf gelernt haben und die traditionellen mit den technischen Möglichkeiten so verbinden können, damit Sie das optimale Ergebnis erzielen können. Und wenn andere zu Ikea fahren, bauen Sie einfach selbst.“
Es habe wie in jedem Jahr Anlaufschwierigkeiten gegeben, schmunzelte Obermeister Jürgen Wulf, „aber jetzt haben Sie Ihr Ziel erreicht – und vor Ihnen liegen spannende Herausforderungen und Chancen. Sie dürfen zu Recht stolz sein, dass sie es geschafft haben. Aber vergessen Sie dabei nicht Ihre Ausbildungsbetriebe – Sie haben Ihnen die hochwertigen Materialien gestellt, die Sie in Ihren Gesellenstücken verbaut haben, und auch die 100 Arbeitsstunden dafür.“ Er appellierte aber auch an die Tischlereien: „Wir haben 39 Innungsbetriebe, es dürfen gern noch mehr ausbilden. Auch Ihr braucht diesen Nachwuchs. Und das in den nächsten Jahren ganz dringend.“
Für Familie Mielke aus Süsel ist es von jeher selbstverständlich, junge Leute im Tischlerhandwerk auszubilden. „Wir bilden immer aus“, sagte Axel Mielke, „einfach weil es Spaß macht – und weil wir so unseren Nachwuchs ausbilden können.“ Nicht umsonst übernehmen sie Michael Markmann jetzt als Gesellen – und erfüllen ihm damit einen Wunsch. Auch der Innungsbeste Niklas Kößling wird in seinem Betrieb in Eutin übernommen und plant, nach umfassendem Feiern des Gesellenbriefes, auch erstmal als Geselle bei Tischlermeister Jan Hinz weiter zu arbeiten.
Den Fachkräftemangel gebe es, sagte auch Andreas Katsch von der Handwerkskammer, allerdings seien die Ausbildungszahlen in unserer Region seit drei Jahren stetig steigend. Übrigens sei die Arbeitslosenquote von Handwerksmeistern deutlich niedriger als die von Akademikern, gab Andreas Katsch den jungen Leuten mit auf den Weg und verglich das Handwerk mit dem Bergsteigen. „Bei beidem ist die Ausbildung elementar. Mit Ihrem Beruf haben Sie ein solides Fundament, mit dem Sie die Wetterstürze und Steinschläge der kommenden Jahre überstehen können.“
„Bleiben Sie unserem Handwerk treu“, bat Obermeister Jürgen Wulf seine Junggesellen, „und zeigen Sie allen, dass es gut ausgebildete Fachkräfte gibt.“ Nachdem sie ihren Gesellenbrief erhalten hatten, meldeten sich auch die Junggesellen zu Wort: „Das Tischlerhandwerk ist jetzt unser Handwerk“, sprach Michael Markmann für sich und seine Kollegen, „wir haben eine Menge gelernt in den drei Jahren – und auch, das Gelernte umzusetzen. Unser großes Danke gilt allen, die dazu beigetragen haben.“
Gut ausgebildete Fachkräfte im Tischler-Handwerk sind mit der Entgegennahme ihres Gesellenbriefes nun Tim Dumbuya, Gollan-Bau GmbH, Schashagen/Beusloe, Marvin Evers, Tischlermeister Ulrich Bauer, Schönwalde/Langenhagen, Malte Hannes, Gollan-Bau GmbH, Schashagen/Beusloe, Philipp Horch, Tischlerei Mielke GmbH, Süsel, Kay Kohlscheen, Tischlermeister Ulrich Bauer, Schönwalde/Langenhagen, Michael Markmann, Tischlerei Mielke GmbH, Süsel, Marcel Reese, Tischlerbetrieb Fabian Estermann, Manhagen, Sascha Steffen, Tischlermeister Michael Tretow, Neustadt, Gustav Tober, Tischlermeister Björn Stuhr, Süsel und Christian Zuther, Tischlerei Wulf, Inh. Inga Stief und Jürgen Wulf, Grömitz. (red)