ZVO Verbandsversammlung beschließt hohe Investitionen
Ostholstein. In den letzten Jahren wurden bereits bedeutende Schritte bei den Investitionen des Zweckverbandes Ostholstein (ZVO) unternommen. Diese umfassen den Breitbandausbau und den begonnenen Erneuerungskurs der für die Menschen in Ostholstein betriebenen Netze und Anlagen sowie das Engagement zur Erreichung von Klimaneutralität. Dieser Kurs einer sukzessiven Erneuerung der Infrastruktur wurde nun in der Verbandsversammlung des ZVO von den Mitgliedern für die Zukunft beschlossen.
Für Verbandsvorsteher Frank Spreckels war dieser Beschluss notwendig: „Wir haben für uns erkannt, dass wir mehr tun müssen“, erklärte er. Beim ZVO wurde lange von der in früheren Zeiten aufgebauten Infrastruktur gelebt. Aus heutiger Perspektive sei hier in der Vergangenheit zu wenig investiert worden.
Angesichts der notwendigen Finanzierung dieser Investitionspläne wird der ZVO langfristig nur Aufgaben übernehmen können, die wirtschaftlich tragfähig sind. Daher sei es von entscheidender Bedeutung, bei allen Aktivitäten die Wirtschaftlichkeit im Blick zu behalten. Der ZVO lege großen Wert darauf, die vorhandenen Aufgaben für die Menschen in der Region Ostholstein optimal zu erfüllen. Diese umfassen die Entsorgung von Schmutz- und Niederschlagswasser, die Abfallentsorgung sowie die Versorgung mit Wasser, Gas, Wärme und Strom und den Breitbandausbau.
„Unsere Priorität liegt in der Optimierung und Verbesserung dieser Aufgaben. Dabei setzen wir unsere gesamte Kraft und Kreativität ein. Gleichzeitig sind wir bestrebt, zukünftige Herausforderungen im Energiebereich proaktiv anzugehen“, erklärte Frank Spreckels die Ausrichtung.
Der ZVO sei darüber hinaus bestrebt, seine Ziele auch durch Zusammenarbeit mit anderen kommunalen Unternehmen zu erreichen. Ein anschauliches Beispiel dafür sei die Gründung der Klärschlammtrocknung Neustadt gemeinsam mit dem Zweckverband Karkbrook und den Stadtwerken Neustadt. In der geplanten Anlage sollen Klärschlämme aus den Kläranlagen mithilfe der bei der Abfallverbrennung entstehenden Wärme getrocknet werden, was zu einer signifikanten Reduzierung der Transportkosten und des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes führen wird. Für den Bau der Anlage laufen mittlerweile die Auftragsvergaben. Im Herbst 2025 soll sie in Betrieb gehen.
Ein weiteres Entwicklungsfeld sieht der ZVO in der Nutzung der Flächen auf den Ver- und Entsorgungsanlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien, vor allem über Photovoltaik.
Den Mitgliedern lag zudem der Jahresabschluss 2023 zur Beratung und zum Beschluss vor. Nachdem der sehr investitionsintensive Breitbandausbau in den vergangenen Jahren durch geplante Anlaufverluste im Jahresergebnis des gesamten ZVO sichtbar war, konnten für 2023 wieder schwarze Zahlen vorgelegt werden. Ein Jahresergebnis von rund fünf Millionen Euro stärkt das Eigenkapital des Zweckverbandes Ostholstein und stützt so die Investitionsplanungen. Ein Grund für das Ergebnis ist die Förderung des Glasfaserausbaus von Bund und Land, die nun neben Unterstützung der Investitionskosten auch die Finanzierungs- und Personalkosten des Projektes fördern.
Zudem ist der Jahresabschluss 2023 von hohen Energiepreisen geprägt. Hier haben die Preisbremsen die Kosten jedoch weniger stark ansteigen lassen, als es im Herbst 2022 bei der Planung erwartet worden war. Dadurch entstehen Überschüsse in den Gebührenhaushalten für Abfall und Abwasser, die an die Kundinnen und Kunden in den Folgejahren über die Neukalkulation der entsprechenden Gebühren zurückgeführt werden. (red)