

Neustadt. Der Einladung der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck zum dritten Netzwerktreffen Innenstadt folgten Stadt- und Gewerbevereinsvertreter sowohl aus Ostholstein als auch aus den Kreisen Segeberg, Stormarn und dem Kreis Herzogtum Lauenburg. Diesmal tauschten sich neben Kommunen auch Vertreter von Gewerbevereinen gemeinsam über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze der Innenstadtentwicklung aus.
Inga Weitemeyer, Referentin für Handel und Stadtentwicklung bei der IHK, präsentierte Ansätze zur Entwicklung des Einzelhandels. Um dies nachhaltig und ausgewogen zu fördern, sei eine Steuerung des Einzelhandels sinnvoll, um Stadtzentren zu erhalten und zu stärken, Leerstand zu vermeiden und die Nahversorgung der Bevölkerung zu sichern. Ein verlässlicher Rechtsrahmen, der auf die Gegebenheiten vor Ort und sich verändernde und bestehende Wirtschaftsformen eingeht und diese schützt, sei für eine strategische Entwicklung von kommunalen Einzelhandelsstrukturen entscheidend. Auch Unternehmen ermögliche dies betriebswirtschaftliche Planungssicherheit.
Conrad Rieger, Leiter der Stadtplanung der Stadt Neustadt, erläuterte die Bedeutung von Einzelhandelskonzepten und deren Grenzen. In der anschließenden offenen Diskussion thematisierten Teilnehmer lokale Herausforderungen. Deutlich wurde, dass zur Lösung sowohl harte Instrumente als auch weiche Mittel wie Kommunikation und Verlässlichkeit der kommunalen Entscheidungsträger notwendig sind. Besonders betont wurde die Rolle der Immobilienbesitzer als Schlüsselakteure.
Erfolgsprojekt: Wirtschaftslounge Neustadt
Stadtmarketingkoordinatorin Andrea Brunhöber und Gewerbevereinsvorsitzender Sven Muchow aus Neustadt, stellten die Neustädter Wirtschaftslounge als Best Practice für die Vernetzung der lokalen Wirtschaft vor. Die Wirtschaftslounge, die im Sommer 2022 startete, ist ein gemeinsames Projekt der Stadt, des Gewerbevereins und der IHK zu Lübeck. Sie dient dem Netzwerken und Wissenstransfer und greift aktuelle Themen wie etwa nachhaltiges Unternehmertum auf. Die Wirtschaftslounge ist ein Erfolgsprojekt: Zu den regelmäßigen Terminen versammeln sich jeweils zwischen 60 und 80 Personen.
„Unser Netzwerktreffen hat nochmals deutlich gemacht, dass die ungelösten Herausforderungen der letzten 20 Jahre vieler Kommunen nur gelöst werden können, wenn Gewerbevereine als Netzwerkträger und Kommunen mit einer Projektmanagement-Schnittstelle den Schulterschluss wagen, um Ortskerne zu beleben und Städte vital zu gestalten. Dabei spielt auch die finanzielle Unterstützung eine entscheidende Rolle“, sagte Weitemeyer. (red)