Kristina Kolbe

„Stockenten“ holten Platz 4 bei den Special Olympics in Turin 

Neustadt in Holstein. Eine emotionale Reise sei es gewesen, berichteten die Spielerinnen und Spieler des Unified Floorball Teams „Stockenten Merkendorf“ über ihre Teilnahme an den Special Olympics World Winter Games. Dafür reiste die Mannschaft nach Turin, um dort gegen Teams aus der ganzen Welt anzutreten. Dort erzielte sie nach neun Spielen schließlich den 4. Platz. Um diese sportliche Leistung zu würdigen, lud Bürgermeister Mirko Spieckermann die Mannschaft ins Rathaus ein, wo sich alle in das Goldene Buch der Stadt eintragen durften und sich damit neben Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich, Schauspieler Ralf Moeller, den Ministerpräsidenten a. D. Peter Harry Carstensen und Heide Simonis, Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein sowie dem Schriftsteller Kay Hoff einreihten.

„Ich weiß wie schwer es ist, sportliche Höchstleistungen abzurufen, dazu gehören viel Training, Talent, Schweiß, Anstrengung und die richtige Einstellung, aber auch an die eigenen Ziele zu glauben und aus Niederlagen zu lernen“, so Spieckermann, der selbst als Trainer einer Handballmannschaft erfolgreich ist. „Den 4. Platz zu erreichen ist eine ganz besondere Leistung“, gratulierte er zu diesem Ergebnis. Doch es gehe noch um viel mehr: „Es geht auch um Freundschaft und Teamgeist, denn beim Floorball wird man alleine nicht erfolgreich sein können. Wir sind richtig stolz darauf, dass ihr das Team Deutschland verstärkt habt – und Respekt vor der Leistung“, so der Bürgermeister, der auch von den Athletinnen und Athleten wissen wollte, wie für sie die Woche in Turin abgelaufen ist.

Bereits die Anreise sei für die Sprotlerinnen und Sportler ein echtes Abenteuer gewesen, berichteten sie. Für viele war es die erste Reise dieser Größenordnung und das Team spürte deutlich, dass es Teil von etwas Großem war. So wurden sie zum Beispiel mit Erfolgswünschen des Kapitäns aus dem Flugzeug verabschiedet und bei der Eröffnungsfeier, bei der das Olympische Feuer entzündet wurde, feierlich empfangen.

Für die Spielerinnen und Spieler selbst war ein besonderer Höhepunkt das „Pins-Tauschen“ mit den anderen Nationen, aber auch das Spiel gegen die USA, in dem die Mannschaft zunächst zurücklag und schließlich doch noch den Sieg holte sowie das Unentschieden gegen den Favoriten Finnland sorgte für bleibende Erinnerungen. Allerdings gab es auch spielerisch viel zu lernen, so würden die anderen Mannschaften viel körperlicher in die Spiele gehen und auch neue Spielzüge habe man ausprobiert.

Bei den Special Olympics treten gemischte Teams aus Menschen mit und ohne Beeinträchtigung an und fördern so den Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis. Das Turnier sei daher nicht nur sportlich eine Herausforderung gewesen. „Es ging nicht nur um Sieg oder Niederlage“, erklärte Trainer Oliver Scheplitz. „Es ging um Gemeinschaft, Freude am Spiel und das Erleben von echter Inklusion.“ Die „Stockenten“ kehrten schließlich voller Stolz nach Deutschland zurück. „Wir haben bewiesen, dass wir dazugehören“, sagten die „Stockenten“ abschließend. (ko)


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