Kampfgeist und Moral: HSG Ostsee jubelt
Max Folchert setzte mit drei Paraden in den ersten sechs Minuten bereits Ausrufezeichen auf Seiten der Gäste. Trotzdem hatte Ostsee zunächst das Nachsehen, lief einer Tordifferenz von ein, zwei Treffern hinterher. Zwar konnten Mats Schramm in der 21. Minute zum 9:9 und Marius Nagorsen zum 13:13 (28.) ausgleichen, doch der HSG gelang es noch nicht so richtig, in dem Spiel Fuß fassen, kam zur Halbzeit noch auf ein 14:14 durch Friedrich Kilias.
Überragender Jasper Bruhn verwandelt entscheidenden Siebenmeter
Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff gelang der HSG dann die Führung durch Jasper Bruhn, Yannik Barthel legte direkt nach zum 14:16 (33.). Mitte der zweiten Halbzeit hatten sich die Ostholsteiner schließlich in Fahrt gespielt. Nach dem Ausgleich des DHK zum 21:21 in der 42. Minute wurden diese nahezu überrollt, kassierten vier Gegentreffer innerhalb von fünf Minuten - und plötzlich führte Ostsee mit 25:21. Die Flensburger steckten jedoch nicht auf, während die HSG in der Offensive fahrig wurde, ineffizienter abschloss und in den Schlussminuten defensiv zu viele Lücken bot, sodass sie selbst nun innerhalb von knapp zwei Minuten drei Gegentreffer hinnehmen mussten ohne selbst erfolgreich abzuschließen. Der Vorsprung war hin, mit einem Mal stand es drei Minuten vor Ende 31:31. Jasper Bruhn war es, der neunzig Sekunden später mit seinem zwölften Treffer (12/3) den entscheidenden Siebenmeter zum 31:32 verwandelte. Die HSG spielte die letzten Sekunden clever herunter, der Jubel war riesig nach dem Abpfiff.
„Für uns ging es darum, Automatismen einzuspielen, an uns zu glauben. Entscheidend war sicherlich, dass wir im Angriff in der ersten Hälfte im 6:6 gut aufgegangen sind, das konsequent durchgezogen haben. In der Abwehr haben wir immer mal wieder gewechselt zwischen 6:0 und einer offensiveren Deckung, je nach Spielern, die im Rückraum standen. Am Ende hatten wir dann leider ein, zwei Flüchtigkeitsfehler drin, da wurde es dann nochmal spannend. Aber wir haben trotzdem über sechzig Minuten immer daran geglaubt, dass da was geht und die Mannschaft hat es dann auch verdient, so ein enges Ding am Ende mal zu rocken, für sich zu entscheiden, wo wir zuletzt oftmals den Kürzeren gezogen haben. Das haben wir uns erarbeitet. Für die letzten beiden Spiele gegen Oranienburg und Leipzig sollte das jetzt ordentlich Rückenwind geben. Da wollen wir uns auch was ausrechnen an guten Ergebnissen zum Ende der Hinrunde“, erklärte Trainer Nico Kibat. HSG-Tore: Folchert 1, Bruhn 12/3, Kilias, Schramm je 4, Nagorsen 3, Barthel, Kaiser je 2, Harms, Litzenroth, Mendle, Haack je 1. (red)