Marco Gruemmer

Fahnenweihe mit Gottes Segen

Hansühn. Ein Tag, an dem einfach alles passte. Perfektes Wetter, gut gelaunte Gäste und ein Verein, der sich von seiner besten Seite präsentierte. Dazu ein Anlass, der einen Eintrag in den Geschichtsbüchern der Militärischen Kameradschaft Testorf im Kyffhäuserbund sicher haben dürfte.

Die Weihe ihrer neuen Fahne hat für den Verein eine historische Bedeutung. „Die Fahnenweihe sehen wir als ein Symbol unserer Geschichte, als ein Geist des Zusammenhalts“, erklärte Vorsitzender Mirco Rahlf. Und sie steht ebenso für Engagement. „Denn Engagement im Verein macht das Leben bunter und fördert demokratische Strukturen. Wir leisten Engagement für die Gesellschaft, in der wir leben“, so Mirco Rahlf weiter.

Den offiziellen Part der Fahnenweihe übernahm Militärpfarrer Thomas Dietl. Er schenkte ihr im Rahmen einer feierlichen Zeremonie Gottes Segen. „Den erwähnten Geist des Zusammenhaltes können wir gerade in der heutigen Zeit gut gebrauchen“, betonte Thomas Dietl. Die neue, von Hand bestickte Fahne ist mit dem Leitspruch beschriftet, den Vereinsgründer Ludwig von Feddersen am 24. Juni 1864 den damaligen Kameraden als Geleitwort zurief: „Mit Gott für König und Vaterland“.

Die vorherige Fahne, die zwei Weltkriege überdauerte, war ein Geschenk vom damaligen Ehrenvorsitzenden Ernst von Abercron. Nachdem der Kriegsminister und der Minister des Innern dem Verein die Erlaubnis zur Führung dieser Fahne im Juli 1905 erteilt hatten, fand am 10. September 1905 im festlich geschmückten Hansühn unter zahlreicher Beteiligung der umliegenden Vereine und vieler Offiziere die Weihe der Fahne statt.

Auch die Fahnenweihe am vergangenen Samstag war ein großes Ereignis. Vorsitzender Mirco Rahlf begrüßte den Vertreter der Gemeinde Wangels, die Bürgergemeinschaft der Gemeinde Wangels, die Ortsverbände von CDU und SPD, den SV Hansühn, die Wangelser Gilde, die Schweinegilde Wangels, die DRK Ortsvereine Testorf und Farve sowie die Freiwillige Feuerwehr Döhnsdorf als auch die Kameradschaften Beschendorf, Harmsdorf, Kasseedorf, Neukirchen, Kellenhusen und Schönwalde. Zudem die stellvertretende Landesvorsitzende des Verbands deutscher Soldaten und Vorsitzende des Kreisverbandes Petra Hopp und aus der eigenen Kameradschaft den Ehrenvorsitzenden Kurt Wieckhorst, Ehrenmitglied Hans-Jürgen Kromm sowie das mit 102 Jahren älteste Mitglied Lucie von Senden.

Das Original der frisch geweihten Fahne ist die dritte Fahne, die die Kameradschaft bekommen hatte. Über die erste Vereinsfahne ist wenig bekannt. Eine einfache schwarz-weiße Tuchfahne mit aufgemalter Inschrift. Diese Fahne wurde bei einem Brand vernichtet, bei welchem der Hansühner Gasthof beschädigt und die Scheune zerstört wurde. 1892 wurde diese Scheune durch einen Neubau ersetzt, in welchem die Kameradschaft ihren Schießstand hatte. Unter Führung des Vorsitzenden Schuhmacher Hansen wurde eine neue Fahne für 20 Mark angeschafft. Die Weihrede hielt in schlichter Einfachheit der Vorsitzende, welcher von 1884 bis 1895 im Amt war. Über den Verbleib ist nichts bekannt.

Die Anschaffung der neuen Fahne wurde vom Hilfs- und Sozialwerk des Verbandes deutscher Soldaten bezuschusst. Weitere Zuwendungen gab es von der VR Bank zwischen den Meeren, der Gemeinde Wangels sowie durch private Spenden aus der Kameradschaft und einem nicht unerheblichen Eigenanteil. (mg)


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