Daniel Günther: Maßnahmen reichen nicht aus
Kiel. „Ich beurteile die Lage in Deutschland deutlich ernster, als ich das in manchem Debatten-Beitrag wahrgenommen habe“. Mit diesen Worten bezog sich Ministerpräsident Daniel Günther auf die Generaldebatte im Bundestag am Mittwochvormittag. In dieser Debatte hatte Bundeskanzlerin Merkel gefordert, die Weihnachtsferien ab dem 16. Dezember beginnen zu lassen, die Kontakte weiter drastisch zu senken und die Geschäfte nach Weihnachten bis mindestens zum 10. Januar zu schließen.
Hatte Daniel Günther am Dienstag noch verkündet, seinen konsequenten Kurs als schleswig-holsteinischen Sonderweg fortsetzen zu wollen (auch zu Weihnachten solle an den gültigen Kontaktbeschränkungen mit maximal 10 Personen festgehalten werden), kündigte er am heutigen Mittwoch im Landtag ebenfalls einen harten Lockdown an. Härtere Maßnahmen seien unumgänglich. „Wir als Landesregierung werden nicht darauf warten, bis die Situation in Schleswig-Holstein so dramatisch wie in anderen Ländern ist. Unsere Maßnahmen reichen nicht aus - deswegen müssen wir schärfer werden“, so Günther. Sorglosigkeit im Einzelhandel sowie „Glühwein to go“ mit Gruppenbildung müssten unterbunden werden. Alkoholausschank in der Öffentlichkeit werde es in Schleswig-Holstein nicht mehr geben. Das werde eine neue Verordnung durchsetzen. Ob die Kontaktbeschränkungen für Weihnachten noch einmal verschärft werden, wurde noch nicht konkretisiert. Bereits am kommenden Sonntag soll es einen weiteren Bund-Länder-Gipfel geben, um die Maßnahmen noch einmal anzupassen. (ab)