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Marlies Henke

Parkplatz, Tempo 30 und Lesehalle: Ortsbeirat Rettin tagte

Rettin. Ein Ortsbeirat ist ein Gremium, das die Interessen eines Ortes vertritt. Dass die Interessen innerhalb dieses Ortes unterschiedlich sein können und für Gesprächsstoff sorgen, gehört oft zur Tagesordnung. Auch in den Sitzungen des Ortsbeirates Rettin wird meist rege diskutiert.

 

Am vergangenen Dienstag stand zum Beispiel gleich zu Beginn in der Einwohnerfragestunde das Thema Überlaufparkplatz im Fokus. Dieser Überlaufparkplatz ist eine ehemalige Pferdekoppel nord-östlich vom Parkplatz am Strandweg. Ein Anwohner hatte beobachtet, dass die Fläche zwar häufig gemäht, aber in den vergangenen Jahren nicht als Parkplatz genutzt wurde. Da auf der Wiese mittlerweile kaum noch Wildblumen, Vögel und Insekten zu sehen seien, stelle sich die Frage, ob ein radikaler Schnitt überhaupt notwendig sei.

Ortsbeiratsmitglied Willy Heckel plädierte umgehend dafür, dass die Wiese nicht mehr als Überlaufparkplatz genutzt werden soll. Es gäbe genug Beispiele wie dieses, bei der die Natur immer weiter zurückgedrängt werde. Ortsbeiratsvorsitzender Clemens Reichert hingegen meinte, dass der Überlaufparkplatz angesichts der vielen Gäste, die zu größeren Veranstaltungen kommen, erforderlich sei.

Von anderer Seite kam das Argument, dass das Schaffen zusätzlicher Parkplätze keine Lösung sei, sondern nur ein Fass ohne Boden. Es würden dann immer mehr Autos nach Rettin kommen, die weder dem Ort noch der Natur zuträglich seien.

Stephan Reil vom Tourismus-Service räumte ein, dass zunächst eine Begehung erfolgen müsse, um sicher zu gehen, dass die Fläche gefahrenfrei als Parkplatz genutzt werden könne. Die Fläche solle nur bei Bedarf genutzt werden, wenn der andere Parkplatz voll ist. Nach einigen Wortbeiträgen, die sich für naturfreundlichere Mähzeiträume aussprachen, wurde die Diskussion beendet.

 

Tempo 30 in der Hauptstraße war weiteres Thema der Einwohnerfragestunde. Auch hierzu gab es unterschiedliche Auffassungen: Einige Anwesende sprachen sich für mehr Ruhe und Sicherheit auf der kurvenreichen Strecke aus. Andere machten deutlich, dass die Vorfahrtsregel „rechts vor links“ einer 30-er Zone hier problematisch sei für landwirtschaftliche Geräte. Denn die würden beim stetigen Abbremsen an den vielen kleine Seitenstraßen stark in Mitleidenschaft gezogen. Clemens Reichert informierte, dass zum Thema Tempo 30 ein Prüfauftrag beim AfGA in Arbeit sei und schlug vor, die Ergebnisse abzuwarten.

 

Thema Tourismus: Stephan Reil gab bekannt, dass die Strände für die Saison hergerichtet sind und zudem eine neue Strandaufsicht im Einsatz ist. Rettins Einwohnerinnen und Einwohner bat er, sich sofort beim Tourismus-Service zu melden, wenn es Anregungen oder Mängel gäbe. „Wenn Ihnen etwas auffällt, bitte anrufen. Wir suchen nach einer gemeinsamen Lösung“, betonte er.

Auf die Frage nach der Zukunft der Lesehalle teilte Stephan Reil mit, dass der Tourismus-Service im Herbst gemeinsam mit dem Ortsbeirat Wünsche und den Bedarf ermitteln wolle. Nach dem gemeinsamen Brainstorming sollen dann Ideen entwickelt und diese in die Politik gegeben werden.

Frans Ijben gab einen Überblick über die kommenden Veranstaltungen der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht, wie zum Beispiel in Rettin die Strandwanderungen und „Musik im Strandkorb“ an der kleinen Seebrücke. (he)


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