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So geht Solidarität und Menschlichkeit

Ein Foto vor dem Deutschunterricht mit der Geschäftsführung und dem symbolischen Scheck der Spendenaktion. Im Anschluss haben die Mädchen ihren ersten Deutschtest geschrieben.

Ein Foto vor dem Deutschunterricht mit der Geschäftsführung und dem symbolischen Scheck der Spendenaktion. Im Anschluss haben die Mädchen ihren ersten Deutschtest geschrieben.

Grube. Stefan Sköries ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der Taten. Den Geschäftsführer von Puck - Mein Ostseebäcker hat der Krieg in der Ukraine sehr betroffen gemacht. Zu dem Staat in Osteuropa pflegt der Betrieb mit Stammsitz in Grube eine enge Verbindung. Seit 2018 sind es ukrainische Studentinnen, die die Bäckerei in den Monaten von April bis Oktober als Saisonkräfte mit einem 3-Monats-Visum in den Bereichen Verkauf und Produktion unterstützen.

 

Mit Beginn der russischen Kriegsoffensive gegen die Ukraine am 24. Februar hat Stefan Sköries sofort versucht, alle zu erreichen und ihnen ein „Save House“, eine sichere Unterkunft, angeboten. Nach tagelangem Bangen meldeten sich die Mädchen dann nach und nach. Sie verabredeten sich, um aus unterschiedlichen Gegenden in der Ukraine in kleinen Gruppen gemeinsam nach Deutschland zu fliehen. Zunächst nach Berlin, dann weiter nach Grube, wo neun Ukrainerinnen (acht Mädchen und eine Mutter) in Mitarbeiterwohnungen unentgeltlich untergekommen sind und in WG‘s zusammen wohnen. Seit Mai gehören sie zum Team Puck.

 

„Allesamt sind es tolle Persönlichkeiten. Wir sind so froh und dankbar, dass wir die Mädchen trotz wahnsinnigem Heimweh bei uns haben und sie uns trotz der Sorge und dem Leid, was mit ihren Familien und deren Heimat passiert, in dieser Zeit so tatkräftig unterstützen. Hätten wir diese Ukrainerinnen nicht in unserem Team, könnten wir vor dem Hintergrund des Personalmangels noch viel weniger Filialen offen halten“, erläuterte Stefan Sköries. Das beispiellose Engagement des Geschäftsführers geht aber weit darüber hinaus, nur Arbeit und Wohnraum zu stellen. Unterstützung erhalten die jungen Ukrainerinnen auch bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Selbst zwei Autos werden ihnen gestellt, um mit den sogenannten Bäckerei-Flitzern die Arbeitsstellen in Grömitz, Lenste, Kellenhusen, Heiligenhafen oder Großenbrode zu erreichen und für eine gewisse Unabhängigkeit zu sorgen. Außerdem wird den Mädchen seit acht Wochen mit einem hausintern organisierten Deutschunterricht (einmal wöchentlich) geholfen, sich in Deutschland noch ein Stück weit besser zu integrieren. Die Deutschlehrerin ist auch eine Ukrainerin, die in ihrer Heimat Deutsch studiert hat und ihren Landsfrauen die Sprache ehrenamtlich beibringt.

 

Spendensammlung zugunsten von „Deutschland hilft“

 

Puck - Mein Ostseebäcker hat zusätzlich eine Spendensammlung mit „Deutschland hilft“ für die „Nothilfe – Ukraine“ durchgeführt. Im Zeitraum von Mai bis Juli wurden von jedem verkauften „Gruber Roggen“ 30 Cent als Spende genommen. Dabei wurde die stattliche Summe von 2.500 Euro erzielt. (mg)


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