Sturmflut legte 5.000 Jahre altes Grab frei
In Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Landesamt aus Schleswig hat der Tourismus-Service die Steine mit schwerem Gerät geborgen. Nach der Dokumentation der Archäologen stellen sie jetzt fast im Originalzustand eine neue Sehenswürdigkeit in dem kleinen Wäldchen am nördlichen Teil der Kellenhusener Strandpromenade dar. Ein Hinweisschild mit fachlich einwandfreier Erläuterung wird von den Experten derzeit erarbeitet.
Die steinzeitlichen Ureinwohner der ostholsteinischen Küstenlandschaft errichteten für ihre Verstorbenen zahlreiche derartiger Großsteingräber aus unbehauenen Megalithen. Die ältesten sind gut 5.000 Jahre alt. Da man früher dachte, dass nur Riesen die großen Steine bewegt haben können, wurden sie landläufig auch Hünengräber genannt. Auf Kellenhusener Gemeindegebiet gibt es drei solche Gräber. Das jetzt gesicherte ist schon länger bekannt, es wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts genau vermessen. Der große Deckstein war damals schon verschwunden und wurde vermutlich für ein Fundament zweckentfremdet. Später ist das Grab im Rahmen des Deichbaus mit Erde überdeckt und vergessen worden - bis es 2023 wieder auftauchte.
„Wir freuen uns sehr, den Urlaubern dieses frühe Zeugnis der Besiedelung unseres Ostseebades jetzt zeigen zu können“, sagt Tourismusleiter Raymond Kiesbye. „Ohne die aufmerksamen Herren Seemann und Möller aus Kellenhusen und Dahme wären die Steine wohl unwiederbringlich in den Ostseefluten verschwunden.“ Beide hätten mit sicherem Blick das Grab inmitten Dutzenden von Findlingen entdeckt. (red)