

Neustadt/Grömitz. Leistungsträger, Kapitän, Freund und Mensch - das ist Max Folchert für die HSG Ostsee oder besser gesagt war es: Die Nummer 12 der Mannschaft von der Ostseeküste macht Schluss, beendet nach sieben Jahren bei der HSG seine Handball-Karriere mit 31 Jahren. Folchert, der in den vergangenen Jahren stets einen Anteil am erfolgreichen Abschneiden der HSG Ostsee in der 3. handball-Bundesliga hatte und seinen Körper stets in den Dienst seiner Mannschaft gestellt hat, muss zukünftig seine Prioritäten verschieben. Den Aufwand, den der Leistungssport mit sich bringt, ist künftig für den charismatischen Strahlemann nicht mehr darstellbar. Für die HSG Ostsee ein schwerer Schlag - in doppelter Hinsicht. Menschlich war Folchert der absolute Führungsspieler, von Teamkollegen und Management absolut geschätzt und eigentlich gar nicht wegzudenken. Sportlich war er über die gesamte Zeit unantastbar - galt bis zuletzt als stärkster Drittliga-Torwart überhaupt, sagte regelmäßig finanziell lukrative und sportlich ambitionierte Angebote für seinen Herzensverein ab.
Folchert sagt auf Wiedersehen
Angesprochen auf sein Karriereende kann er es selbst kaum fassen. „Die HSG Ostsee ist mein absoluter Herzensverein. Ich hab insbesondere die Jungs über die Jahre so unfassbar ins Herz geschlossen, dass mir dieser Schritt enorm schwer fällt. Letztlich ist er aber alternativlos. Die Entscheidung hat mit meiner ärgerlichen Verletzung zu Beginn der Rückrunde tatsächlich nichts zu tun. Die Entscheidung fiel schon weit vorher. Ich habe im vergangenen Jahr geheiratet und erwarte mit meiner Frau zeitnah unser erstes Kind. Zusätzlich fordert mein Hauptjob immer mehr zeitliche Ressourcen, die dazu führen, dass ich den Anforderungen des Leistungshandballs nicht mehr gerecht werden kann. In erster Linie ist es aber eine Entscheidung für mich und meine Familie, für die ich mehr Zeit haben möchte“, so Folchert, der die HSG Ostsee aber nicht ganz ziehen lassen kann. Der Torwart weiter: „Nur weil ich zukünftig kein aktiver Spieler mehr sein werde, heißt es sicher nicht, dass ich aus der Welt bin. Ich werde die Jungs zukünftig von der Tribüne aus anfeuern und bestimmt auch irgendwann mal in anderer Rolle bei der HSG Ostsee auftauchen. Wie auch immer das aussehen wird, wird die Zeit zeigen.“
„Was Max hier geleistet hat, ist der Wahnsinn. Ohne ihn würden wir sportlich sicher nicht so dastehen, wie wir es aktuell tun. Auch innerhalb der Mannschaft hat er als Kapitän brilliert, einen engen Austausch zum Management gepflegt. Dass es nun so mit seiner langen Verletzung endet, ist natürlich maximal bitter, wobei seine letzte Aktion vor der Verletzung sinnbildlich für seine Karriere hier war: Im enorm wichtigen Abstiegskracher auswärts in Bernburg behielt er in der Crunchtime die Ruhe, entschärfte einen Siebenmeter und sicherte uns so zwei ganz wichtige Punkte“, so Johann Plate, Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft der 1. Herrenmannschaft der HSG Ostsee zum Karriereende von Max Folchert. (red/mg)