Plön (aj). Am 11.11. um 11.11 Uhr weiß man im Plöner Rathaus traditionell, was die Stunde geschlagen hat: Die Verwaltung steht sodann unter närrischer Führung der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß-Plön. Und auch wenn in diesem Jahr mit einer zusätzlichen Stellwand geplant war, dem „Rathaussturm“ etwas entgegenzusetzen, blieb es bei einem netten Versuch: Die Karnevalisten hatten jedenfalls keinerlei Schwierigkeiten, diese Hürde zu nehmen, und die Musik spielte dazu. Möglicherweise hat Bürgermeisterin Mira Radünzel ja für das nächste Jahr einen besseren Verteidigungsplan. Fürs Erste jedenfalls mussten Kasse und Rathausschlüssel abgetreten werden an die tollkühne Delegation. Angeführt von Präsident Jan Fahrenkrug und Ehrenpräsident Günther Kempa ruhten die Mitglieder des Vorstandes und des Elferrates nicht eher, als bis Rathaus und Stadtkasse fest in karnevalistischer Hand waren.

Sollten sie allerdings auf fette Beute gehofft haben, wurden sie eines Besseren belehrt. Die Botschaft, die man im Geldkästchen fand, war in deutlichen Worten formuliert: „Leider leer – nichts zu holen“ stand da zu lesen, schließlich ist Karneval die Zeit der klaren Ansprache. Apropos: Ehrenpräsident und Bürgermeisterin nutzten jeweils die Gelegenheit für eine kurze Rede. Im Anschluss zog die ganze Gesellschaft samt einiger Nachzügler weiter in den „Grebiner Krug“, wo Grünkohl aufgetischt wurde. Auch das hat Tradition.

Vor den so Gestärkten liegt nun eine tolle Zeit: Höhepunkt ist der große Prinzenball in Wankendorf am 11. Januar 2025 in „Schlüters Gasthof“ in Wankendorf. Dazu kommen viele Auftritte der Kindergarde, Juniorengarde und Tanzmariechen in Seniorenheimen der Region und auf Kinderfaschingsfesten. Und natürlich werden Prinzengarde und Tanzmariechen auf den Bällen befreundeter Vereine erwartet. Es geht also rund, bis am Aschermittwoch dann die Session mit Heringsessen in Wankendorf beendet wird.
Und was die Stadtkasse anbelangt: Vielleicht findet die Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß-Plön ja eine Möglichkeit, sie gefüllt zurückzugeben, trotz all der Konsolidierung in allen Bereichen.