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So arbeitet die Praxis ohne Grenzen mit der Lions-Spende

Roswitha Wunsch (links) und Claudia Off von der Praxis ohne Grenzen freuen sich, einem ihrer Patienten dank der Unterstützung weiterhelfen zu können.

Roswitha Wunsch (links) und Claudia Off von der Praxis ohne Grenzen freuen sich, einem ihrer Patienten dank der Unterstützung weiterhelfen zu können.

Bild: L. Schneider

Plön (los). Mit einer Spendensumme von insgesamt 17.000 Euro hat der Plöner Lions Club 2024 fünf Projekte unterstützt. Je 5000 Euro erhielten die Tafel-Vereine von Plön und Preetz, über die wir bereits in unserer Ausgabe vom 2. Oktober berichtet haben. Lesen Sie nun, wie die Praxis ohne Grenzen die Spende in Höhe von 2000 Euro einsetzt – kommende Woche folgen die Preetzer Streetworker sowie die Diabeteshelden, deren Arbeit ebenfalls bedacht wurde.
Wer mittwochs zwischen 15 bis 17 Uhr die Praxis ohne Grenzen – im Haus der Diakonie in Preetz, Am Alten Amtsgericht 5 – aufsucht, hat keine Krankenversicherung: „Unsere Patienten sind gescheiterte Selbständige, die sich die private Krankenversicherung nicht mehr leisten können“, erklärt Claudia Wunsch den Hintergrund. Sie gehört dem ehrenamtlichen Team der Praxis an, das sich aus Vertretern medizinischer Berufe zusammensetzt und mit einem Netzwerk von Ärzten an seiner Seite zusammenarbeitet. Zusammen mit Arzthelferin Roswitha Off hat die berufserfahrene Krankenschwester die Spende im Rahmen einer Feierstunde der Lions in Plön bei Carstens Optic entgegengenommen. Die Unterstützung sei umso wichtiger geworden, berichten sie, weil das Land Schleswig-Holstein die Zuschüsse gestrichen habe. „Wir sind jetzt komplett auf Spenden angewiesen.“ Dabei müsse auch manche kostenintensivere Operation finanziert werden. Die aktuelle Lions-Spende sei bereits verplant – für eine Prothese. „Wir haben gerade einen älteren Herrn, der diese nicht bezahlen kann“, erzählt Roswitha Off. Nun kann dem Patienten geholfen werden. Doch er ist nicht der einzige. Bis zu acht Patienten seien an manchen Tagen da, ob aus Preetz oder anderen Orten, berichtet Claudia Wunsch. Jeder, der ohne Krankenversicherung und in Nöten ist, darf kommen. Viele Medikamente müssten verschrieben werden, berichten die beiden Ehrenamtlerinnen. Auch Diabetiker und mancher Patient mit schwerer Erkrankung müssten behandelt und mit Arzneimittel versorgt werden.

Doch ohne die Zuschüsse des Landes und rein auf Spenden angewiesen wird die ehrenamtliche Arbeit der Praxis ohne Grenzen nicht leichter werden. Das bedeute, dass das Praxisteam jetzt gezielt mögliche Sponsoren ansprechen müsse. Zu ihnen gehören die Lions, die zum wiederholten Mal eine Summe gespendet haben. „Einige Ärzte sind dabei, die uns sponsern“, sagt Claudia Wunsch, „aber es gibt auch Ärzte in Krankenhäusern, die die Leistung in Rechnung stellen – beziehungsweise stellen müssen.“ Wer die Praxis ohne Grenzen unterstützen möchte: Benötigt wird Geld, nicht etwa Medikamente, erklären Claudia Wunsch und Roswitha Off. Sie hoffen auch, dass sich noch mehr Ärzte angesprochen fühlen, sich bei der Praxis ohne Grenzen einzubringen.
Organisatorisch funktioniere die Praxis nach Art eines rotierenden Systems, in dem jeder der ehrenamtlichen „Assistenten“, wie sie sich selbst nennen, zusammen mit je einem der Ärzte, verlässlich ihren Dienst verrichten. Ihre Motivation: Medizinisch zu helfen und ein offenes Ohr für ihre Mitmenschen zu haben, die das Leben ins soziale Abseits katapultiert hat.



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