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Starke Darsteller lassen die Fetzen fliegen

Preetz (vg). Das Regiekollegium der Niederdeutschen Bühne Preetz war von dieser Geschichte hellauf begeistert und hat die Komödie „Rünner to‘n Fluss“ von Frank Pinkus sofort auf den Spielplan gesetzt. „Es ist ein unheimlich emotionales Zwei-Personen-Stück, in dem Charaktere aufeinandertreffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten“, schwärmt Bühnenleiterin Frauke Bosch. Premiere ist am Freitag, 4. April, um 19 Uhr in der Aula des Friedrich-Schiller-Gymnasiums am Ihlsol 12.

Für die Inszenierung hat das Amateurtheater einen Profi gewonnen: Regisseurin Tina Wagner übernimmt bei den Preetzern nach längerer Pause zum fünften Mal die Spielleitung eines plattdeutschen Stücks. Als künstlerische Leiterin der Schule für Schauspiel Kiel bildet sie sonst überwiegend junge Leute für den Beruf aus – darunter auch Thomas Bosch, der über die Niederdeutsche Bühne Preetz zur Schauspielerei gefunden hat. „Eine Zusammenarbeit hat zuletzt zeitlich nie geklappt, deshalb habe ich bei der aktuellen Anfrage sofort zugesagt, ohne das Stück genau zu kennen“, erzählt Tina Wagner. Sie hat es nicht bereut: „Zum einen sind Zwei-Personen-Stücke wunderbar, weil man die Proben besser planen und intensiver arbeiten kann. Zum anderen habe ich starke Darsteller an meiner Seite, das ist wichtig“, meint die Regisseurin.

Mit Claudia Siemsen steht eine seit Jahrzehnten verlässliche Säule der Preetzer Speeldeel auf der Bühne. Ihr Kontrapart ist Jan Luethje, der erstmals in Preetz auftritt. Die Herausforderung, die auf den Schultern der beiden lastet, sei enorm, meint Tina Wagner: „Anfangs waren wir alle erschrocken, dass das Skript 120 Seiten hat. Deshalb war es toll, dass wir schon im Oktober mit dem Lesen und Kürzen des Stücks beginnen konnten. Wir konnten uns frühzeitig beschnuppern und uns detailliert mit den Texten und Figuren beschäftigen.“

In der Geschichte treffen sich die Protagonisten Anke und Karsten auf einem Campingplatz in Südfrankreich – und beide sind soeben von ihren Ehepartnern verlassen worden. Davon will sich Anke aber die schönsten Wochen des Jahres nicht vermiesen lassen. Kurzerhand zieht sie mit Sack und Pack zu Karsten ins Zelt. Immer wieder fliegen zwischen der temperamentvollen Busfahrerin und dem biederen Standesbeamten die Fetzen – aber Anke kann Geschichten erzählen, von denen sich Karsten bereitwillig faszinieren lässt ... Es entwickelt sich ein schneller, pointenreicher Dialog mit Augenblicken des ehrlichen Gefühls, der das Publikum zu einer emotionalen, amüsanten Reise einlädt.

„Das Spannende an meiner Rolle ist, dass ich so richtig schön spießig sein kann, durch die verrückte Anke aber auch die anderen Seiten des Lebens kennenlernen darf“, meint Jan Luethje, der Erfahrungen aus dem Musiktheater vorweisen kann. Er hat zwar 20 Jahre in Stuttgart gelebt, Platt kennt er dennoch ganz gut aus seiner Jugend: „Ich bin in einem Vier-Generationen-Haushalt großgeworden. Oma und Urgroßmutter haben Plattdeutsch gesprochen. Und meine Eltern hatten einen Landgasthof, wo immer jemand Platt gesabbelt hat“, berichtet er. Kein Wunder, dass er – wie sein Opa – als Jugendlicher bei der örtlichen Niederdeutschen Bühne mitgespielt hat. Regisseurin Wagner lobt seine gute Körpersprache und Musikalität – was nicht ganz unwichtig ist, schließlich muss Luethje im Laufe der Handlung auch noch singen …

Insgesamt stehen neun Aufführungen auf dem Programm. Nach der Premiere am 4. April folgen am 11., 12., 25. und 26. April um jeweils 19 Uhr sowie am 6. und 27. April um 15 Uhr (dann mit Kaffee und Kuchen) weitere Vorstellungen in der Aula des FSG. Karten gibt es im Vorverkauf im Gesundheitszentrum am Löwen und bei der Tourist-Information Preetz sowie online auf www.nbpreetz.de.

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